Unter dem Titel „Sturm trägt zweisprachige Tafeln fort“ beschreibt Hatto Schmidt in den „Dolomiten“ vom 23. Dezember eindrücklich die Situation der Kärntner Slowenen.
Die Situation ist alles andere als rosig: Bis heute sind die Kärntner Slowenen einem immensen Assimilationsdruck ausgesetzt, und dieser zeigt sich auch daran, dass ihnen vielerorts slowenische Ortstafeln verweigert werden. Noch schlimmer bestellt ist es übrigens mit der autochthonen, nunmehr sehr kleinen deutschen Minderheit in Slowenien, die, im Gegensatz zur italienischen und ungarischen Minderheit, von Slowenien nicht einmal offiziell anerkannt ist.
Doch zurück zu den Kärntner Slowenen: Ortsnamen sind nicht nicht wichtig – ein Irrtum! Ortsnamen sind die Visitenkarte einer Region, sie sind identitätsstiftend, sie sind die Seele eines Volkes. Ortsnamen können auch als praktisches Instrument der Manipulation eingesetzt werden. Letzteres passiert in Südkärntnern, wo man bis heute historisch fundierte slowenische Ortsnamen möglichst in Abrede stellen will. Aber auch in Südtirol wird manipuliert, wenngleich anders: Hier wird so getan, als seien konstruierte und pseudoitalienische Ortsnamen eine Selbstverständlichkeit.
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit