Bei der heutigen Gedenkfeier im Gedenken an die Häftlinge des Bozner Lagers und der Sinti, Opfer des Holocausts, an der Mauer in der Reschenstrasse 80 fand es Bürgermeister Caramaschi nicht notwendig, auch nur ein deutsches Wort an die Anwesenden zu richten. Dabei hätte zumindest ein „Guten Morgen“ genügt, um seinen guten Willen zu zeigen.
Ich hatte als Obmann des SHB der Gedenkveranstaltung beigewohnt, so SHB-Obmann Roland Lang. Da die Feier von der Gemeinde Bozen organisiert wird, hätte ich mir schon zumindest teilweise zweisprachige Ansprachen erwartet.
Landesrat Christian Tommasini hat seine Ansprache richtigerweise zweisprachig gehalten und damit auch die deutschen Anwesenden angesprochen.
Bürgermeister Dr. Renzo ist der deutschen Sprache mächtig, hat er doch heute in einem Radiosender deutsch gesprochen. In seiner Ansprache im Durchgangslager verurteilte er jene, die Andere wegen ihrer Sprache, Hautfarbe oder Abstammung als minderwertig bezeichnen. Dem kann man nur zustimmen!
Es wäre aber Aufgabe des Bürgermeisters, beiden Sprachgruppen der Stadt ein gutes Vorbild in Sachen Zweisprachigkeit und gegenseitigem Respekt zu sein. Mit seiner einsprachigen Rede ist er dieser Rolle sicher nicht gerecht geworden, schließt Lang.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes