Die Südtiroler Volkspartei fürchtet, dass ihr Toponomastikgesetz am 7. März vor dem italienischen Verfassungsgericht Schiffbruch erleiden könnte. Oder tut sie nur so?
Cristian Kollmann von der Süd-Tiroler Freiheit wird den Verdacht nicht los, dass die SVP nur eine Show abzieht. Der Toponomastikexperte vermutet, dass in Wirklichkeit „wohl schon alles abgesprochen“ sei. Er fragt: „Wurde der SVP inoffiziell zugesagt, dass das Urteil des Verfassungsgerichts einmal mehr hinausgezögert wird, damit sie die Chance erhält, ihr Gesetz – nach den Vorgaben des PD (!) – anzupassen? Und wirbt die SVP als Gegenleistung dafür, dass ihr eine Niederlage vor dem Verfassungsgericht erspart bleibt, deshalb fleißig für die PD-Kandidatin Maria Elena Boschi?“
Das Toponomastikgesetz der SVP sei „ein stümperhaftes Flickwerk voller Lücken und daher von Anfang an zum Scheitern verurteilt“, urteilt Kollmann. Luis Durnwalder habe seinerzeit rein subjektive und willkürliche Kriterien für die Feststellung von zweisprachigen Orts- und Flurnamen festgelegt – Kriterien, die jeder wissenschaftlichen und gesetzlichen Grundlage entbehren würden.
„Und nun soll an diesem Stümperwerk auch noch weiter herumgeflickt werden?“, fragt Kollmann. Seine Forderung: „Statt vor Rom und dem PD weiterhin auf die Knie zu fallen und dabei auch noch zu versuchen, als Sieger aufzutreten, gilt es, zuallererst die drei faschistischen Ortsnamendekrete abzuschaffen!“ Die Süd-Tiroler Freiheit hat für diese Maßnahme eine Petition laufen. Unter www.suedtiroler-freiheit.com/petition kann sie auch online unterschrieben werden.
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit