Immer wieder liest man, die doppelte Staatsbürgerschaft für die Südtiroler spalte die Gesellschaft. Komisch, dass sich meist nur Leute zu Wort melden, die sich mit Doppelstaatsbürgerschaften noch nie oder nicht ausreichend befasst haben.
Wer denkt, dass der Doppelpass zu einer Spaltung der Gesellschaft führe, reduziert andere Personen auf Identitäten und ihm selbst fehlen der Weitblick und die Solidarität mit einer Minderheit.
Dann gibt es noch jene Leute, die der Meinung sind, die österreichische Staatsbürgerschaft bringe uns nichts, da wir ohnehin schon EU-Bürger seien und da jede Staatsbürgerschaft denselben Zweck erfülle. EU-Bürger sein, bedeutet aber auch, eine regionale Identität zu haben. Warum vergönnt man also nicht einer ethnischen Minderheit in einem fremdnationalen Staat die Staatsbürgerschaft ihres Vaterlandes?
Die Spaltung der Gesellschaft wird gerade von jenen provoziert, die im Zusammenhang mit der doppelten Staatsbürgerschaft vor einer Spaltung der Gesellschaft warnen und damit Ängste schüren. Dieses Phänomen gibt es eigentlich nur in Südtirol. Warum können diese Angstschürer nicht über den eigenen Tellerrand hinausblicken?
Tobias Innerhofer
Junge Süd-Tiroler Freiheit