Und schon wieder wird im Südtiroler Sanitätsbetrieb das Recht auf Gebrauch der Muttersprache verletzt. Eine Krebspatientin, welche auf Nahrungsergänzungsmittel angewiesen ist, bestellt diese monatlich telefonisch beim Dienst für Diätetik und Klinische Ernährung. Nun ist es ihr zum wiederholten Male passiert, dass sie zur Antwort bekam: „non capisco il tedesco.“
Aufgrund dessen hat Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, eine Anfrage im Süd-Tiroler Landtag eingereicht. Sie will wissen, warum im Südtiroler Sanitätsbetrieb bzw. beim Dienst für Diätetik und Klinische Ernährung Personen angestellt werden, welche nicht der deutschen Sprache mächtig sind.
Zudem möchte die Landtagsabgeordnete herausfinden, was die Landesregierung unternehmen will, damit in Zukunft im Südtiroler Sanitätsbetrieb das Recht der Patienten auf Gebrauch der Muttersprache nicht mehr verletzt wird.
Die Einhaltung der Zweisprachigkeitspflicht wird immer häufiger missachtet und Besserung ist nicht in Sicht. Allem voran liegt die Schuld bei der Landesregierung, die zukünftig in Süd-Tirol auch Ärzte ohne Zweisprachigkeitskenntnisse anstellt.
„Die Landesregierung leistet dadurch gezielt Sterbehilfe beim Sterben des Rechtes auf Gebrauch der deutschen Muttersprache. Es grenzt teilweise an Diskriminierung, dass man als deutschsprachiger Süd-Tiroler immer weniger in seiner Muttersprache kommunizieren kann, sei es beim Sanitätsbetrieb oder auch bei anderen öffentlichen Ämtern. Wie lange lässt sich das die Süd-Tiroler Bevölkerung noch gefallen?“, äußert Atz Tammerle besorgt.
Myriam Atz Tammerle,
Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit.