Späte Einsicht kurz vor der Landtagswahl. Dies scheint laut Peter Brachetti, Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, das Credo der Südtiroler Landesregierung zu sein.
Brachetti begründet seinen Vorwurf damit, dass bereits 2014 massiv Kritik an der Vergabe des Behindertentransportes an die süditalienische Firma Tundo geübt worden sei. Einerseits habe damals der EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann bestätigt, dass soziale Dienste in der Tat gar nicht ausgeschrieben werden müssten, sofern sie nicht unter eine gewisse Größenordnung fallen würden; andererseits habe die Landesregierung einen bestens funktionierenden Dienst wegen 100.000 Euro jährlicher Ersparnis – laut Brachetti kaum wahrnehmbar für die öffentliche Hand – an Tundo geopfert.
Deshalb kommt man, so Brachetti, nicht umhin, der Landesregierung beim Behindertentransport absolutes Versagen zu attestieren. Und weiter: „Der Arbeitsgemeinschaft für Behinderte (AfB) und der Lebenshilfe, die ursprünglich mit Behindertentransport betraut waren, wurden mit dieser Maßnahme eine wichtige Existenzgrundlage und Süd-Tirol die Wertschöpfung dieses Dienstes entzogen. Nun will sich die Landesregierung also von Tundo trennen. Eine längst überfällige Entscheidung, wenn man bedenkt, dass die Landesregierung das Fundament dafür gegossen hat, dass der Behindertentransport in den letzten vier Jahren nicht funktioniert hat. Gespannt darf man nun abwarten, was die Betroffenen vom Umdenken der Landesregierung kurz vor der Landtagswahl halten“.
Peter Brachetti
Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit