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Wirtschaft soll sich um Einzelhandel kümmern, nicht um Sprachexperimente!

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Die Präsidentin der Dienstleister des Handels- und Dienstleistungszentrums Südtirol, Barbara Jäger, stellt in einem Zeitungsinterview mit Bedauern einen Rückgang der Sprachkompetenzen bei Mitarbeitern von Unternehmen fest.

Speziell um die deutsch-italienische Zweitsprachenkompetenz zu fördern, legt Frau Jäger den deutschsprachigen Mitarbeitern nahe, am Arbeitsplatz Italienisch zu sprechen – und umgekehrt. Oder sie denkt an die Einführung eines Italienisch-Tages, an dem einmal in der Woche alle Mitarbeiter Italienisch sprechen.

Wenig Verständnis für Frau Jägers Sorgen zeigt die Süd-Tiroler Freiheit. Cristian Kollmann, Landesleitungsmitglied der Bewegung, fragt: „Und an die Einführung eines Deutsch-Tages hat Frau Jäger nicht gedacht?“ Er erklärt: „Wenn schon, wäre ein solcher weitaus notwendiger! Frau Jäger tut nämlich so, als würden die Südtiroler die italienische Sprache schlechter beherrschen als die Italiener die deutsche. Genau das Gegenteil ist der Fall! Es ist doch gemeinhin bekannt, dass in den meisten Unternehmen, selbst wenn dort die Italiener in der Minderheit sind, die Südtiroler freiwillig mit ihren Kollegen Italienisch sprechen, und umgekehrt die Italiener mit ihren deutschen Kollegen kaum Deutsch! Italienisch ist in vielen Unternehmen bereits zur Lingua franca geworden. Dazu tragen auch die Sprache der Computerprogramme und die italienische Bürokratie bei. Dass dies für die deutsche Minderheit gefährlich ist, liegt auf der Hand, doch der Wirtschaft, die am liebsten nur nach Rom blickt, fehlt es diesbezüglich an Sensibilität und Weitblick.“

Allerdings sei es, so Kollmann, nicht Aufgabe der Wirtschaft, Sprachexperimente durchzuführen. Seine Forderung: „Unsere Wirtschaft sollte sich vielmehr gegen die Zersiedelung der Landschaft und gegen den Einzelhandel auf der grünen Wiese einsetzen. Sie soll es unterlassen, außerhalb der Ortszentren immer höher dimensionierte Handelsflächen zu errichten und landesfremde, des Deutschen unkundige, aber billige und niedrigqualifizierte Arbeitskräfte nach Südtirol zu holen, die dem Südtiroler Einzelhandel und damit auch der deutschen Minderheit enormen Schaden zufügen.“

Cristian Kollmann
Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit

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