LANA – Die Blütenfesttage gehören seit Jahren zum Standard-Unterhaltungsprogramm in Lana. Mit Entsetzen musste Gemeinderat Peter Gruber vor Kurzem feststellen, was der Tourismusverein für die Veranstaltungsreihe im nächsten Jahr plant. „Unter dem Titel ‚La cucina della nonna‘ soll Lana als italienisches Dorf verkauft werden“, kritisiert Gruber.
Anfang Juni wurde an die Gastronomiebetriebe von Lana ein Schreiben des Tourismusvereins mit dem Titel „La cucina della nonna“ übermittelt. Darin wird erklärt, dass im nächsten Jahr die Blütenfesttage durch ein Projekt ergänzt werden sollen. Im Rahmen des Projekts sollen Rezepte der Großmütter gesammelt und in einem Rezepte-Pool zusammengefasst werden.
„Grundsätzlich finde ich es gut, wenn alte Kochrezepte gesammelt und somit erhalten bleiben. Der Titel ‚La cucina della nonna‘ vermittelt aber eine falsche Vorstellung von Lana. Wir sind ein Dorf, das zu über 90% deutschsprachig ist. Die allermeisten von uns haben eine Oma und keine nonna. Zudem ist zu beachten, dass die meisten Touristen nach Südtirol kommen, um die traditionelle, bäuerliche Südtiroler Küche zu genießen und nicht die italienische“, erklärt Gruber.
Der Tourismusverein solle sich einen anderen Titel für dieses Projekt ausdenken, fordert Gruber. „Großmutters Küche oder Omas Küche wären weitaus passendere Titel und würden keinen italienischen Eindruck vermitteln“, meint Gruber.
Peter Gruber,
Gemeinderat in Lana der Süd-Tiroler Freiheit.