„Für eine Seniorenmensa in Meran fehlt immer noch ein geeigneter Ort, Straßen sind marode, und Schulen müssen dringend gebaut werden. Und was macht die Meraner Stadtregierung? Sie gibt grünes Licht für ein Kinderbuch-Museum!“, ärgert sich das Meraner Gemeinderatsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, Christoph Mitterhofer.
Konkret geht es um das Kinderbucharchiv ÒPLA. Untergebracht werden soll es in der ehemaligen Bar Ferdy im Viertel in Steinach. Bürgermeister Rösch will diese ankaufen und insgesamt 1,3 Millionen Euro an Steuergeldern für dieses Projekt ausgeben.
Gegenüber diesem Plan der Stadtregierung zeigt sich Mitterhofer skeptisch. Eine von ihm eingereichte Anfrage hat nämlich ergeben, dass das Archiv eine Fläche zwischen 300 und 500 Quadratmetern benötigt. Das Archiv umfasst momentan 800 Bücher; das heißt, für jedes Buch stünden zirka 0,5 Quadratmeter an Fläche zur Verfügung. Jährlich wird das Kinderbucharchiv ÒPLA im Schnitt mit bis zu 60.000 Euro gefördert. In Summe macht dies bereits 1,319 Millionen Euro aus.
Für Mitterhofer eine stolze Summe, die „Ressourcen frisst“. Er hält das ganze Projekt für übertrieben. „Dieses Geld wird dringend an anderen Orten gebraucht. Merans Straßen pfeifen aus dem letzten Loch, Schulen sind zu bauen oder zu sanieren. Man wirft hier eine Stange Geld aus dem Fenster für Kinderbücher und die Senioren müssen sich wieder hintanstellen!“, zeigt Mitterhofer auf.
Sein Vorschlag: Das Kinderbucharchiv soll im Palais Mamming untergebracht werden, und die ehemalige Bar Ferdy würde sich sehr gut als Ort für die Seniorenmensa eignen. „Dann könnten beide Seiten profitieren“, zeigt sich Mitterhofer zuversichtlich.
Christoph Mitterhofer,
Gemeinderatsmitglied Meran.