Faschismus

Warum teuer zurückkaufen, was damals enteignet wurde?

Allgemein, Bezirke, Pustertal

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, freut sich zwar mit der Gemeinde St. Lorenzen, dass sie nach vielen Jahrzehnten ein vom Staat zwangsenteignetes Grundstück wieder zurückbekommt, kann aber dem teuren Tauschhandel mit dem Staat absolut nichts abgewinnen!

Sieben Hektar Grundflächen, die in der Zeit des Faschismus in St. Lorenzen enteignet wurden, fallen in einem zweifelhaften Tauschhandel mit dem Staat um satte zwei Millionen Euro an die Gemeinde zurück. Damit kommen die ehemaligen Besitzer, bzw. die Gemeinde zweimal zum Handkuss! Zuerst durch die Zwangsenteignung selbst und dann noch mit der hohen Ablösesumme durch Steuergeld der Gemeinde.

Der Bürgermeister von St. Lorenzen erklärt zwar: „Die Flächen sind nicht gestohlen worden, sie sind bezahlt worden. Das ist auch damals passiert. So sind die Grundstücke zwangsabgenommen worden, aber 1940 erfolgte eine Zahlung durch den Staat“. Zimmerhofer will nun in einer Landtagsanfrage herausfinden, wieviel der Staat 1940 für das Grundstück bezahlt hat und im welchem Verhältnis es mit der zwei Millionen Ablöse von heute steht.

In Deutschland oder Österreich wurde und wird zwangsenteigneter Besitz z. B. von Juden wieder zurückerstattet. „Warum soll das in Süd-Tirol anders sein?“, fragt sich der Abgeordnete.

Zimmerhofer stellt abschließend fest: „Zwangsenteignete Grundstücke bzw. Gebäude aus der Faschistenzeit müssen ausnahmslos, ohne Wenn und Aber, an die ehemaligen Besitzer kostenlos zurückübertragen werden und sollte dies nicht mehr möglich sein, dann an die jeweilige Gemeinde!“

Bernhard Zimmerhofer, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.

Bernhard Zimmerhofer, Enteignung, Faschismus, Pustertal, St. Lorenzen
„Tunen“ ist kein Verbrechen
Bürgerkunde als Schulfach

Das könnte dich auch interessieren