Alessandra Kersevan, Italiens wohl namhafteste Buchautorin und führende Expertin auf dem Gebiet italienischer Besatzungsherrschaft und Blutverbrechen in den Balkanstaaten und in den Provinzen Nordwestitaliens, wird nach Südtirol kommen.
Sie beteiligt sich am 8. September in Blumau an der vomSüdtiroler Heimatbund, den Karneider Schützenkompanien, dem Heimatpflegeverein und den Gemeindevertretern von Karneid organisierten Gedenkveranstaltung in Erinnerung an das italienische Konzentrationslager „Campo di concentramento Prato Isarco“.
Kersevan lebt und arbeitet in Udine in der Region Friaul-Julisch Venetien. In diese an Slowenien grenzenden Region haben in den schwarzen Jahren regelrechte Todesschwadronen und polizeiliche Sonderabteilungen des Mussolini-Regimes Tausende von Slawen aus politischen und religiösen Gründen verfolgt, gefoltert und brutal hingerichtet.
Große Bekanntschaft erlangte die Schriftstellerin und Verlegerin, als sie vor wenigen Jahren den in Südtirol nicht unbekannten „Porta a Porta“-Moderator Bruno Vespa ziemlich in Rage versetzte. Anhand eines falsch ausgewiesenen Fotos über die „Foibe“ hatte Kersevan die systematischen italienischen Geschichtsfälschungen offengelegt.
Obwohl sie mehrmals schon üblen Beschimpfungen bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt war, hat Kersevan nicht aufgehört die faschistischen Verbrechen, vor allem die in italienischen Konzentrationslagern, wie Gonars, aufzudecken.
Alessandra Kersevan wird bei der Gedenkveranstaltung am 8. September in Blumau eine kurze Rede halten. Nach der Einweihung des KZ-Gedenksteins wird sie auch an der Ehrerbietung der Heimatvereine und Schützen sowie einer Reihe Südtiroler Persönlichkeiten an die im KZ „Campo Isarco“ gefangen gehaltenen Kriegsgefangenen und Regimegegner beiwohnen.
Roland Lang
Südtiroler Heimatbund