Am 5. September, dem Jahrestag der Unterzeichnung des Pariser Vertrages, wird wieder der „Große Verdienstorden des Landes Süd-Tirol“ auf Schloss Tirol vergeben. Für den Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, ist die Vergabe dieses Ordens völlig überflüssig, da es bereits den Tiroler Verdienstorden gebe, der darüber hinaus unabhängig von der Sprachgruppenzugehörigkeit vergeben würde.
Das Gesetz für einen eigenen Süd-Tiroler Verdienstorden wurde ursprünglich auf Betreiben von Alt-Landeshauptmann Durnwalder eingeführt, um auch jenen Italienern eine Möglichkeit der Auszeichnung zu geben, die nicht in Süd-Tirol ansässig sind. Auf Nachfrage von Zimmerhofer beim zuständigen Amt in Innsbruck wurde aber bestätigt, dass es allein in der Kompetenz der Süd-Tiroler liegt, Kandidatenvorschläge für den gemeinsamen Verdienstorden des Landes Tirol einzubringen.
„Somit ist dieser eigene Süd-Tiroler Verdienstorden ein reiner Parteiorden der SVP und untergräbt gleichzeitig die Tiroler Zusammengehörigkeit, indem das Trennende gefördert wird!“, ärgert sich Zimmerhofer. Außerdem würde dieser Verdienstorden ad absurdum geführt, wenn sich sämtliche Träger, z. B. beim Bruch des Mailänder Abkommens, oder bei den verschiedenen Angriffen auf die Sonderautonomien im staatlichen RAI-Fernsehen, durch Passivität ausgezeichnet haben. Die Schweiz komme im Gegensatz dazu gänzlich ohne Landesorden aus.
Der Süd-Tiroler Landtag hat sich im April 2014 mit knapper Mehrheit gegen den von Zimmerhofer eingereichten Antrag zur Abschaffung des Verdienstordens des Landes Süd-Tirol ausgesprochen. Von Anfang an, so der Landtagsabgeordnete, habe dieser Orden nur Eifersüchteleien und Streit hervorgerufen. Zudem bestehen berechtigte Zweifel an der Zusammensetzung des Gremiums, das die Vorschläge für die zu Ehrenden einbringt, zumal die Vergabekriterien weder ausgegoren noch transparent seien.
Bernhard Zimmerhofer,
Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.