Es muss der Pinsel um 8 Euro sein, ein spezielles Geodreieck einer ganz bestimmten Marke und ein dünner Filzstift von der teuersten Sorte! Dies sind nur einige von vielen Beispielen, die Eltern bereits am ersten Schultag an die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, herantrugen. Sie beklagten die ihnen aufgezwungenen Mehrkosten durch den vorgeschriebenen Ankauf von Spezial-Schulmaterialien.
Die Verbraucherzentrale wies nach Reklamationen von Eltern bereits vor wenigen Tagen in einer Aussendung darauf hin, dass Schulen keine bestimmten Marken bei Schulmaterialien verlangen dürften. Durch die Markennennung würden viele Eltern und Schüler von Anfang an unter Druck gesetzt, vor allem jene, die beim Einkauf wegen der Kosten vorsichtig sein müssen.
Atz Tammerle bestätigt dies. Sie fügt hinzu, dass der Ankauf von Schulmaterialien ohnehin schon eine finanzielle Belastung für viele Familien darstelle. Die Beschaffung von vorgeschriebenen Markenprodukten, die für viele Familien eigentlich nicht erschwinglich sind, würde zu noch größeren Belastungen führen.
„Schule darf nicht zur Kostenfrage werden und zukünftig nur mehr Wohlhabenden vorbehalten sein. Der Unterricht muss so gestaltet werden, dass er gleichermaßen mit herkömmlichem Schulmaterial geführt werden kann.“, fordert die Landtagsabgeordnete. Sie bestärkt die Eltern darin, sich von der aufgezwungenen Forderung nicht unter Druck setzen zu lassen. Die Eltern sollten die Möglichkeit über die Elternvertreter nutzen, um den Lehrern nahezulegen, einen derartigen Zwang zum Ankauf von Marken-Schulmaterialien zu unterlassen und zukünftig den Unterricht so zu gestalten, dass herkömmliche Schulmaterialien ausreichend sind.
Myriam Atz Tammerle,
Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit.