Bernhard Zimmerhofer und Cristian Kollmann von der Süd-Tiroler Freiheit wundern sich: Karl Zeller verlangt von ihnen eine Entschuldigung wegen angeblicher Rufschädigung und droht andernfalls mit gerichtlichen Konsequenzen.
Der Hintergrund: Ende Juni dieses Jahres bezichtigten Zimmerhofer und Kollmann den ehemaligen SVP-Parlamentarier sowie die damalige Parlamentskandidatin Maria Elena Boschi der Wahllüge. Beide hatten nämlich Anfang März versprochen, dass es ab Ende Mai für Angestellte innerhalb derselben Organisation, beispielsweise beim Weißen Kreuz, wieder möglich sein wird, den Freiwilligendienst zu verrichten. Das Versprechen war jedoch Ende Juni – wie aus der Antwort auf eine Landtagsanfrage hervorging – nicht eingelöst; daher der Vorwurf der „Wahllüge“ seitens der Süd-Tiroler Freiheit.
Dass nun – mit dreieinhalbmonatiger Verspätung – das Versprechen nun doch eingelöst werden konnte, indem ab 11. September die Ausnahmeregelung wieder in Kraft gesetzt wurde, nehmen auch Zimmerhofer und Kollmann mit Freude zur Kenntnis. Einen Grund, sich bei Zeller und Boschi zu entschuldigen, sehen sie allerdings nicht, denn, so wörtlich: „Wenn ein Wahlversprechen innerhalb des angekündigten Termins nicht eingelöst wird, wird daraus selbstverständlich eine Lüge, die nicht im Nachhinein zur Wahrheit erklärt werden kann!“
Worauf Zeller seinen Vorwurf der Rufschädigung konkret aufbauen wird, bleibt für Zimmerhofer und Kollmann demnach ein Rätsel. „Zellers Einschüchterungsversuche beeindrucken uns in keinster Weise, und daher sehen wir ihnen gelassen entgegen“, sagen sie.
Und abschließend: „SVP und PD tun sich offenbar schwer, Lüge, Halbwahrheit und Wahrheit zu unterscheiden. Dies zeigen auch andere Fälle. Wir alle erinnern uns noch sehr gut an das Verfassungsreferendum, als beide Parteien tönten, dass die zentralistische Verfassungsreform gut für die Autonomie sei. Auch in der Toponomastik hat Zeller, trotz seiner vielen römischen ‚Freunde‘, gar nichts erreicht. Es ist schon klar, dass Zeller nun kurz vor der Landtagswahl zumindest irgendetwas liefern muss. Doch hätten wir als Süd-Tiroler Freiheit das Problem des Freiwilligendienstes nicht aufgeworfen, hätte er sich wohl auch hier nicht bewegt und Druck ausgeübt. Am Ende kann also Zeller sich wenn schon bei uns bedanken und nicht umgekehrt!“
Bernhard Zimmerhofer, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit
Cristian Kollmann, Kommunikationsverantwortlicher der Süd-Tiroler Freiheit