Ob nach dem Ausgehen oder am späten Abend nach der Arbeit: Für Frauen und junge Mädchen ab 16 Jahre gibt es in Süd-Tirol die Möglichkeit, sich in den Nachtstunden von den sogenannten Frauennachttaxis sicher nach Hause bringen zu lassen. Spricht man Frauen und junge Mädchen auf dieses Angebot an, merkt man leider recht schnell, dass es wenig bekannt ist.
Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, wollte der Sache auf den Grund gehen und reichte dazu eine Landtagsanfrage ein. Aus dieser geht hervor, dass lediglich zehn Gemeinden das Frauennachttaxi anbieten. In diesen Gemeinden jedoch wird der Dienst sehr stark genutzt. Allein in der Stadtgemeinde Meran wurden im Jahr 2017 insgesamt 2.071 Fahrten mit dem Frauennachttaxi durchgeführt. (Quelle: Webseite der Stadtgemeinde Meran)
In den Nachtstunden kann der Heimweg für Frauen, besonders ohne Begleitung, beängstigend sein. Eine Erhebung des „Istat“ bestätigt dies: 36,6 Prozent der Frauen gehen am Abend nicht alleine aus, da sie Angst haben, Opfer eines Gewaltdeliktes zu werden.
Der Abgeordneten würden immer wieder junge Mädchen und Frauen von Situationen berichten, in denen sie auf dem Heimweg zu später Stunde von Ausländern oder Betrunkenen belästigt werden.
Deshalb reichte Atz Tammerle einen Beschlussantrag im Landtag ein, der unter anderem die verstärkte Bewerbung des Frauennachttaxis in den Gemeinden und in der Bevölkerung forderte, um auf das Angebot aufmerksam zu machen und die Nutzung zu erhöhen. Dieser wurde einstimmig genehmigt.
Nun fordert die Landtagsabgeordnete die Landesregierung auf, den Gemeinden so rasch wie möglich das Projekt Frauennachttaxi näher zu bringen. Damit sollen zukünftig noch mehr Frauen in den Nachtstunden sicher und schnell nach Hause gebracht werden.
Myriam Atz Tammerle,
Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit.