LANA – Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde unter anderem die neue Trinkwasserverordnung behandelt. Für die beiden Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit, Peter Gruber und Philipp Holzner, ist dies kein Grund zur Freude. „Mit dieser Verordnung wurde der Grundstein dafür gelegt, dass im nächsten Jahr die Trinkwasserkosten um ca. 50% steigen werden“, bemängelt Gruber.
Die neue Verordnung wurde mit einer großen Mehrheit im Gemeinderat angenommen. 17 der 23 anwesenden Gemeinderäte stimmten für die Verordnung, 3 dagegen (Peter Gruber (STF), Philipp Holzner (STF), Roland Stauder (BürgerUnion)) und 3 enthielten sich ihrer Stimme (Verena Krauss (Dorfliste), Joachim Staffler (Dorfliste), Christine Ladurner (SVP)).
Die neue Verordnung wurde aufgrund eines Dekretes des Landeshauptmannes nötig. Dieses Dekret gibt im Groben einen Richtwert für die Verordnung vor, die Details können aber die Gemeinden selbst festlegen. „In unserem Fall hat die Gemeinde die Details äußerst nachteilig für die Bürger geregelt“, kritisiert Gruber.
Das Dekret des Landeshauptmannes sieht vor, dass die Gemeinde einen „vergünstigten Tarif“ festlegen kann. Dieser kann entweder für die ersten 84m³ Wasser pro Wohneinheit gelten oder für 35m³ pro Person in einem Haushalt. „Leider hat sich die Gemeinde Lana für die 84m³ pro Wohneinheit entschieden. Somit profitieren vor allem Ein-Mann-Haushalte und nicht Familien. Eine dreiköpfige Familie könnte mit der anderen Regelung für 105m³ den vergünstigten Tarif erhalten“, erklärt Gruber.
Des Weiteren sieht das Dekret des Landeshauptmannes vor, dass die Gemeinde selbst festlegen soll, wie Zweitwohnungen eingestuft werden. Entweder als Haushalte oder als Nicht-Haushalte. Werden sie als Nicht-Haushalte eingestuft, dann muss ein deutlich höherer Tarif für das Wasser bezahlt werden, ansonsten bezahlen sie den gleichen wie für normale Haushalte. Stuft man die Zweitwohnungen also als Nicht-Haushalte ein, kann man gleichzeitig die Tarife für die normalen Haushalte senken. Davon würden alle Erstwohnungsbesitzer profitieren.
„Der Kuchen der Gesamtkosten der Trinkwasserversorgung ist zwar gleich groß, aber durch die Einstufung der Zweitwohnungen als Nicht-Haushalte würde auf diese ein deutlich größeres Stück der Kosten entfallen, gleichzeitig müssten Erstwohnungen nur mehr ein kleineres Stück schultern“, meint Gruber.
„Mit Bedauern müssen wir feststellen, wie den Bürgern immer mehr Geld aus ihren Taschen gezogen wird. Auf der anderen Seite werden aber mehrere Hunderttausend Euro an Steuergeldern für nutzlose Projekte, wie dem Lana Music Festival, dem neuen Logo der Gemeinde oder dem Apfelkiosk, aus dem Fenster geschmissen.“, so Gruber abschließend.
Peter Gruber und Philipp Holzner,
Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit in Lana.