„Die neue Landesregierung soll den Mut aufbringen, endlich die faschistischen Ortsnamendekrete abzuschaffen!“ Diese Forderung erhebt die Süd-Tiroler Freiheit.
Der Anlass: Landeshauptmann Arno Kompatscher hat angekündigt, mit der neuen Landesregierung das Toponomastik-Gesetz von Luis Durnwalder überarbeiten zu wollen, damit ein negatives Urteil vor dem Verfassungsgericht abgewendet werden kann.
„Eine Überarbeitung ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn mit dieser die Abschaffung der faschistischen Ortsnamendekrete einhergeht und wenn, anders als in der Vergangenheit, sich die Politik auf einen wissenschaftlichen Diskurs einlässt!“, schreibt Cristian Kollmann, Toponomastikexperte der Süd-Tiroler Freiheit.
Kollmann warnt die neue Landesregierung davor, es dem Verfassungsgericht erneut rechtmachen zu wollen, indem man, so wörtlich, „noch mehr faschistische und pseudoitalienische Ortsnamen amtlich akzeptieren will, als es bereits Durnwalder tat. Diese stümperhafte und unterwürfige Herangehensweise hat schon damals nicht funktioniert. Ich erwarte mir ein klares Nein zur Relativierung von faschistischen Kulturverbrechen, für die Tolomeis Ortsnamen par excellence bis heute stehen, sowie ein klares Ja zu einer ausschließlich wissenschaftlichen Argumentation und zu den Richtlinien der Vereinten Nationen! Nur wenn man überzeugt und mit Fachwissen für eine Sache eintritt, hat man die Chance auf Erfolg. Mit neuerlicher Halbherzigkeit und mit Halbwissen wird es vor einer Niederlage vor dem Verfassungsgericht kein Entrinnen geben.“
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit