Muss man sich als Süd-Tiroler inzwischen schon rechtfertigen, wenn man Deutsch spricht? Offensichtlich ja, denn in den letzten Tagen ist in Italien eine vor Nationalismus triefende Polemik entfacht worden, nur weil der Süd-Tiroler Skifahrer Dominik Paris in einem Fernsehinterview Deutsch gesprochen hat. Was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ist in Italien offenkundig inakzeptabel, denn als italienische Staatsbürger sollten die Süd-Tiroler gefälligst Italienisch sprechen.
Es ist dies leider kein Einzelfall. Alljährlich sind Süd-Tiroler Sportler nationalistischen Angriffen ausgesetzt und werden öffentlich genötigt, ihre Identität zu verleugnen und so zu tun, als ob sie Italiener wären. Man erinnere sich nur an den Fall eines Süd-Tiroler Rodlers, der von italienischen Journalisten dazu gedrängt wurde, vor laufender Kamera die italienische Hymne zu singen, um seine „italianità“ unter Beweis zu stellen.
Angesichts dieser permanenten Angriffe auf die Süd-Tiroler Sportler, erneuert die Süd-Tiroler Freiheit ihre Forderung, die Süd-Tiroler Spitzensportler in den Landesdienst aufzunehmen. Wenn die Sportler nicht mehr im Dienste der Carabinieri, der Finanzer und anderer Staatsorganisationen stünden, würde der nationalistische Druck von den Sportlern genommen und die Wertschöpfung ihrer sportlichen Erfolge käme direkt dem Land Süd-Tirol zu.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.