Der Irrsinn um das italienische Autokennzeichen-Dekret nimmt immer groteskere Züge an. Ein junger Meraner, der als Grenzpendler unter der Woche in München lebt und arbeitet und am Wochenende stets zu seiner Familie nach Süd-Tirol heim fährt, hat sich bei der italienischen Straßenpolizei erkundigt, was er tun kann, um gesetzlich in beiden Staaten mit seinem Auto in Ordnung zu sein. Der Lösungsvorschlag der italienischen Polizei lautet allen Ernstes: „Lassen Sie sich von Ihrer Frau am Brenner abholen.“
Das Beispiel des jungen Familienvaters aus Meran, der sich mit seinem Fall an die Süd-Tiroler Freiheit gewandt hat, offenbart den ganzen Irrsinn des italienischen Kennzeichen-Dekrets.
Die Frau und die Kinder des Mannes leben in einer gemeinsamen Wohnung in Meran, er selbst arbeitet von Montag bis Freitag in München, wo er zu diesem Zwecke ebenfalls mit einem Wohnsitz gemeldet ist. Laut deutschem Gesetzt ist er verpflichtet, sein Auto in Deutschland anzumelden, wo er es auch für beruflich Zwecke nutzt. Sobald er am Wochenende mit seinem Auto zur Familie nach Süd-Tiroler fährt, wird er ab dem Brenner nun zum Gesetzesbrecher. Für den jungen Familienvater gibt es keine Lösung, denn wenn er das Auto in Deutschland angemeldet läßt, ist er in Süd-Tirol illegal unterwegs, meldet er es hingegen in Italien an, verstößt er in Deutschland gegen die Gesetze.
Der Lösungsvorschlag der italienischen Polizei, dass die Frau ihren Mann einfach am Brenner abholen soll, ist ein Frechheit und entbehrt jeder Realität.
Es zeigt sich leider wieder einmal sehr deutlich, dass die schönen Sonntagsreden vom grenzenlosen Europa und der Brennergrenze, die durch die Europaregion Tirol angeblich verschwunden sei, nur inhaltsleere Floskeln sind.
Soll das etwa die viel gepriesene grenzenlose Europaregion Tirol sein, in der die Bürger nicht mehr mit Fahrzeugen aus dem „feindlichen Ausland“ über die Staatsgrenze fahren dürfen?
Süd-Tiroler Freiheit,
Freies Bündnis für Tirol.