Fassungslos reagiert Peter Brachetti, Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, auf die Aussagen des ehemaligen Präsidenten des Landesgerichtes Bozen, Heinz Zanon, der Proporz gehöre abgeschafft, denn er hätte nie wirklich gut funktioniert.
Tatsächlich sei es Fakt, dass der Proporz ein wesentliches Befriedungsinstrument unseres Landes gewesen ist, kontert Brachetti: „Die übliche Phrasendrescherei ‚Leistung vor Sprachgruppenzugehörigkeit‘ bezeugt, dass sich Herr Zanon nicht die nüchternen Fakten angesehen hat, denn der ethnische Proporz war eine historische Wiedergutmachung für uns Deutsche und Ladiner, die jahrzehntelang von Italien im Bereich der Stellen im öffentlichen Dienst oder bei den Sozialwohnungen unterdrückt wurden.“ Insofern würde die Proporzregelung als wichtiges Instrument gegen Verteilungskämpfe der Volksgruppen fungieren und sicherstellen, dass Diskriminierungen der Minderheiten der Vergangenheit angehören.
„Zanon erweist den italienischen Parteien – flügelübergreifend – einen Bärendienst, zu Lasten der ethnischen Minderheiten. Dem ehemaligen Präsidenten des Landesgerichtes Bozens hätte ich eigentlich zugetraut, er würde die Konsequenzen seiner Worte besser abschätzen können. Urzì und dello Sbarba werden insgeheim applaudieren und sich in ihren Forderungen zur Abschaffung der wichtigsten Pfeiler des Autonomiestatutes auf Zanon berufen. Ich warne eindringlichst davor, die Säulen des Autonomiestatutes anzugreifen, denn ohne diese fällt das gesamte Konstrukt Autonomie in sich zusammen. Eines ist klar: für die Süd-Tiroler Freiheit ist der Proporz unantastbar“, schließt Brachetti.
Peter Brachetti,
Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit.