Tombola statt Logik, Zufall statt Exzellenz, Gießkanne statt Leistung: Ab heute können sich Unternehmen wieder beim Unfallversicherungsinstitut INAIL für den sogenannten „Click Day“ anmelden. Die Betriebe können dabei Gesundheits- und Arbeitssicherheitsprojekte einreichen, die mit bis zu 130.000 Euro gefördert werden. Der Haken: Das Geld geht nicht an die besten Projekte, sondern an die schnellsten Klicker! Absurd und bezeichnend, findet Stefan Zelger von der Süd-Tiroler Freiheit.
370 Millionen Euro stellt das INAIL für Gesundheits- und Arbeitssicherheitsprojekte in diesem Jahr bereit. Bis zum 30. Mai können sich die Betriebe anmelden. Sie erhalten dann einen Code, den sie an einem Tag im Juni um Punkt 16:00 Uhr auf einer Webseite des INAIL eingeben müssen. Gefördert wird, wer am schnellsten ist. Nach wenigen Sekunden ist der Säckel leer. Unnötig zu erwähnen, dass es für den Click Day längst spezialisierte Firmen und wahrscheinlich auch Algorithmen gibt.
Auf Kritik stößt die Vorgehensweise bei der Süd-Tiroler Freiheit. „Einerseits muss heute jeder Bleistift ausgeschrieben werden, und der Bluthund Rechnungshof fletscht mit den Zähnen, sollte dabei irgendetwas nicht stimmen; andererseits werden aber hunderte Millionen Euro nicht nach Leistung oder Bedarf vergeben, sondern nach Zufall“, gibt Stefan Zelger von der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit zu bedenken. „Exzellenz, und nicht Zufall, sollte entscheiden. Aber Exzellenz scheint in diesem Staat generell ein Fremdwort zu sein!“
Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.
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