Der heutige 25. April ist in Italien Staatsfeiertag. Gefeiert wird der sogenannte Tag der Befreiung vom Faschismus. Zu feiern gibt es jedoch gar nichts, denn der Faschismus feiert in Italien und besonders in Süd-Tirol fröhliche Urständ. Im Bozner Rathaus sitzen bekennende Neofaschisten, im ganzen Land gibt es noch immer faschistische Relikte sowie faschistische Ortsnamen und die SVP kandidiert bei den EU-Wahlen zusammen mit der Duce-Enkelin Alessandra Mussolini. Das heutige Gedenken an die Befreiung des Faschismus ist also pure Heuchelei.
Nach dem 2. Weltkrieg hat es in Italien nie eine Entfaschistisierung gegeben. Bis heute werden der faschistische Diktator Benito Mussolini und sein Terrorregime verharmlost und verehrt. Führende Politiker, wie der frühere Ministerpräsident Berlusconi und der aktuelle EU-Parlamentspräsident Tajani ─ die beide bei den EU-Wahlen von der SVP unterstützt werden ─ sind mit Aussagen aufgefallen wie: „Mussolini hat seine Gegner nur in den Urlaub geschickt“, oder „Mussolini hat auch viele positive Dinge getan“.
Der Tag der Befreiung vom Faschismus ist in Italien, aber zuvörderst in Süd-Tirol, in einen Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus uminterpretiert worden, damit sich die Italiener nicht mit der eigenen faschistischen Vergangenheit auseinandersetzen müssen.
Der verantwortungslose Umgang mit den faschistischen Relikten und Ortsnamen in Süd-Tirol ist bezeichnend für eine Politik, die wegschaut, verharmlost und relativiert. Anstatt deutlich Position zu beziehen und diese menschenverachtenden Schandmahle der Geschichte endlich zu beseitigen, werden sie uminterpretiert und als Teil der Identität der Italiener in Süd-Tirol deklariert.
Wenn vom Landeshauptmann angefangen, bis zum Bürgermeister von Bozen, am heutigen 25. April Kränze niedergelegt werden, so ist dies pure Heuchelei, denn wer selbst nichts gegen den Faschismus tut und seine Relikte in Süd-Tirol duldet, trägt zu dessen Verharmlosung bei und verhöhnt damit letztlich die Opfer von Faschismus und Nationalsozialismus.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.