Die Frage des Tages der „Dolomiten“ vom 8. Mai 2019 ergab, dass 50 Prozent der Befragten für den Abriss des so genannten Siegesdenkmals sind. 30 Prozent meinten, dass das Denkmal gerne weiter bröckeln sollte. Nur 18 Prozent sprachen sich für eine schnelle Restaurierung aus.
Erstaunlich: Bei den Befragten sorgt das Denkmal also offenbar mehrheitlich doch für Unmut. Und das ist gut so! „SISTE SIGNA!“ – Zeichen setzen! Dies ist auf dem Denkmal zu lesen. Italien will bis heute sein Revier markieren und die Südtiroler bezwingen. Unter anderem mit diesem unsäglichen Denkmal.
Doch wo bleiben die Proteste? Wo bleibt der Aufschrei der Medien? Wo bleiben die Stellungnahmen all jener Parteien, die sich immer ach so weltoffen und antifaschistisch geben?
Ach ja: das Siegesdenkmal wurde zu einem Mahnmal uminterpretiert, das mit Markuslöwe und römischer Wölfin ein künstlerisches Ensemble bildet. Doch wozu sollte es mahnen? Zur Demokratie? Zum Frieden? Genau: Dann könnte man dies in Deutschland doch auch tun, und zwar direkt mit dem Hakenkreuz, oder?
Faschistische Verbrechen eine Kunst? Merken die Südtiroler nicht, dass sie für dumm verkauft werden? Aber es gibt ja Wichtigeres. Für Italien nicht.
Cristian Kollmann