Zum Artikel „Kultureller Selbstmord“ in Ihrer Zeitung vom 17./18. August 2019: Der Redakteur Thomas Vikoler sitzt zwei Irrtümern auf, die es zu korrigieren gilt.
1. Dass die deutschen und ladinischen Ortsnamen in Südtirol, zusätzlich zu den italienischen, anerkannt sind, ist unrichtig. Einzig amtlich gültig sind nur die „italienischen“ – d.h. die ca. 10.000 pseudoitalienischen und ca. 200 echten italienischen – Ortsnamen. Die Grundlage hierfür bilden drei faschistische Dekrete aus den Jahren 1923, 1940 und 1942. Mit diesen Dekreten wurde die Existenz der deutschen und ladinischen Namen in Abrede gestellt. Da diese Dekrete bis heute nicht abgeschafft wurden, sind die deutschen und ladinischen Ortsnamen de jure immer noch, trotz Autonomie, nicht amtlich. De facto sind sie nur geduldet, so lange man im Gegenzug die Existenzberechtigung der so genannten italienischen Namen, die fast zu 100 Prozent konstruiert, rekonstruiert und demnach manipulativ sind, nicht in Frage stellt. Genau auf diese für das 21. Jahrhundert nicht gerade rühmliche Situation wollte der Schützenbund mit seiner Aktion „DNA – Deutsch nicht amtlich“ hinweisen.
2. Dass unter der Habsburgermonarchie italienische Ortsnamen in Oberitalien angeblich eingedeutscht wurden, ist ein Mythos. Von offizieller Seite ist dies nie geschehen. Und selbst wenn dies geschehen wäre, wäre ein derartiges Unrecht schon längst wiedergutgemacht worden. Genau so, wie es der Schützenbund für Südtirol fordert.
Herr Vikoler möge es unterlassen, Dinge aus welchen Gründen auch immer dazuzudichten.
Cristian Kollmann, Bozen.