Neues Buch von Günther Rauch verspricht weitere Enthüllungen rund um die italienischen Kriegsverbrechen.
Er hat sich von den vielerlei Einschüchterungsversuchen nicht ablenken lassen und seine mühevollen Recherchen fortgesetzt: Pünktlich zur Gedenk- und Mahnwache der Schützen und Heimatvereine am 7. September in Blumau erscheint ein neues, von Günther Rauch geschriebenes Buch über die italienischen Kriegsverbrechen und mit neuen Belegen über das faschistische Konzentrationslager.
Wie Roland Lang, der Obmann des unlängst gegründeten und für die Herausgabe des Buches verantwortlich zeichnenden „Verein Südtiroler Geschichte“ bekannt gibt, trägt das 230 Seiten starke und reich bebilderte Buch den Titel „KZ Campo d’Isarco: Tagebuch eines Wachsoldaten“.
„Es ist eine Quelle von besonderer Bedeutung“, betont Roland Lang, der als Obmann des Südtiroler Heimatbundes auch Mitträger der Gedenk- und Mahnwache ist. „Denn der aus dem Trentino stammende Wachsoldat tat etwas, was nur ganz wenige Soldaten getan haben: Er schrieb ein „Diarium“, in dem er festhielt, was ihn im KZ Prato d’Isarco und danach im grausamen Treiben gegen Rebellen am Balkan besonders tief bewegte.“ Sein Soldatenleben wurde bereits wenige Wochen nach seiner Einberufung zum Militärdienst im italienischen Armeekorps in Bozen und seiner Wachposten-Übernahme im KZ Camp d’Isarco zu einem gefühlsbetonten und gewissermaßen zu einem irrationalen Erlebnis. Zum Beispiel: die vom Scharfschützen seinem Tagebuch aufgezeichneten Erzählungen über die Härte des von den faschistischen Milizen gestellten Lagerkommandanten und die Flucht von sieben britischen Gefangenen aus „der Hölle von Prato d’Isarco“ erinnern in vielem an den Spielfilm „Gesprengte Ketten“ mit Steve McQueen. „Plastisch und packend stehen die Dinge vor einem, denn der italienische Scharfschütze, der uns Episoden aus den letzten Faschismusjahren schildert, hat sie miterlebt“, so Roland Lang.
Das brandneue Buch von Günther Rauch ist als Fortsetzung und Ergänzung des im September 2018 erschienenen und bereits nach wenigen Wochen vergriffenen Buches „Italiens vergessenes Konzentrationslager ‚Campo d’Isarco‘ bei Bozen (1941 – 1943)“ zu verstehen.
Mit der Schilderung der von Benito Mussolini eingeleiteten sittlichen und kulturellen Verwüstungen und in Gang gesetzten Kriegseskalationen und mit der erstmaligen Veröffentlichung von Auszügen des von einem Trentiner Soldaten geschriebenen „Diariums“ wirft das von Rauch verfasste Werk ein neues Licht auf die ungeheure Radikalität und Destruktivität, die nach der Machtübernahme der Schwarzhemden von Italien auf ganz Europa übergesprungen ist. Es ist der Beginn einer der erschütterndsten Tragödien der Geschichte des alten Kontinents.
„Viel zu leicht hat man die Worte und Taten des Duce beseitegelegt“, schreibt Roland Lang: „Mit der Veröffentlichung von Auszügen des Tagebuchs des italienischen KZ-Wachsoldaten will der ‚Verein Südtiroler Geschichte‘ dazu beitragen, dass die dunklen Kapiteln der Geschichte unserer Heimat Südtirol und die schwarzen und braunen Verbrechen weder banalisiert werden noch verblassen“.
In dem neuen Buch werden mehrere sträflich verdrängte Kapitel der italienischen Aggressions- und Kriegsgeschichte in Erinnerung gerufen. Unter anderem werden einige bisher weitgehend unbekannt gebliebene Geschehnisse enthült, die sich im Zusammenhang mit dem am 27. August 1935 von Mussolini absolvierten Truppenbesuch am Nonsberg und der in Bozen abgehaltenen Sitzung des italienischen Ministerrates zur Einleitung des mit Genozid-Charakter geführten Abessinienkrieges abgespielt haben.
Das neue Buch von Günther Rauch wird in diesen Tagen fertiggedruckt, um pünktlich am Samstag, 7. September zu erscheinen. An diesem Tag findet von 18.00 bis 19.00 Uhr in der Breiener Straße in Blumau die von den Schützen und den Heimatverbänden anberaumte Gedenk- und Mahnwache statt, um an die im italienischen KZ „Campo di concentramento Prato d’Isarco“ gefangengehaltenen Regimegegner und Soldaten der alliierten Truppen zu erinnern.
Im Anschluss an die Veranstaltung laden die Karneider Schützenkompanien zu einem kleinen Imbiss und Umtrunk ein. Im Kulturhaus ist auch das neue Buch „KZ Campo d’Isarco – Tagebuch eines Wachsoldaten“ gegen eine Spende erhältlich.
Für das Gedenkkomitee
Roland Lang