Am 6. September 1919, also vor 100 Jahren, nahm der Eduard Reut-Nicolussi, der als Tiroler Landtagsabgeordneter auch Mitglied der österreichischen Nationalversammlung war, im Namen Südtirols Abschied vom Vaterland Österreich, erinnert SHB-Obmann Roland Lang.
Der Mitbegründer des Andreas-Hofer-Bundes für Tirol und Obmann der Tiroler Volkspartei, Obmann des „Deutschen Verbandes“ sagte wörtlich:
„Es wird jetzt in Südtirol ein Verzweiflungskampf beginnen um jeden Bauernhof, um jedes Stadthaus, um jeden Weingarten. Es wird ein Kampf sein mit allen Waffen des Geistes und mit allen Mitteln der Politik. Es wird ein Verzweiflungskampf deshalb, weil wir – eine Viertelmillion Deutsche – gegen 40 Millionen Italiener stehen, wahrhaft ein ungleicher Kampf“.
Reut-Nicolussi setzte sich zeitlebens für seine Heimat ein, auch wenn er, als er zwei Hilfslehrerinnen wegen verbotenen Deutschunterrichts verteidigte, von der Anwaltsliste gestrichen wurde und 1927 nach Innsbruck floh.
Es wäre Zeit, dass man Eduard Reut-Nicolussi vielleicht in Bozen, jener Stadt, in der er als Rechtsanwalt wirkte, eine Straße widmen würde. Außerdem wäre es sicher nicht fehl am Platz, wenn man die mahnenden Worte des Juristen ernstnehmen würde und angesichts der ständig wechselnden Regierungen in Rom als Losungsworte für die Freiheit Südtirols interpretieren würde, schließt Lang.
Bild: Bildarchiv Austria