Leserbrief

Warum der Finanzminister die Bäuerinnen lieber hat …

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… als die Firmenbosse. Die Bäuerinnen zahlen nämlich deutlich mehr Steuern. Wenn wir uns z. b. die Top 50 Betriebe von Südtirol anschauen, so weisen gerade mal 3 Betriebe einen Gewinn von mehr als 10% aus und dementsprechend zahlen sie Steuern. Alperia z. B. erwirtschaftet 2017 einen Gewinn von 3,8 % auf den Umsatz. Davon zahlen sie ca. die Hälfte an Steuern, also 1,9% vom Umsatz. Im Jahre 2018 Gewinn von 5,8% und Steuern in Höhe von einem Prozent. (Quelle: Jahresabschluss Alperia)

Die Bäuerin mit ihrem Urlaub auf dem Bauernhof-Betrieb zahlt über 8%, also mehr als fünfmal so viel Steuern als die Alperia! Wie geht das? Schauen wir uns ein Beispiel an.

Einen UaB-Betreib mit einem Einkommen (Umsatz) von 40.000 Euro.  Wieviel Gewinn bleibt übrig nach Abzug aller Kosten? Das ist oft eine schwierige Berechnung und für Kleinbetriebe zu teuer. Deshalb gibt es für Kleinbetriebe (UaB, Bauern und auch alle anderen Kleinbetrieben in Italien) die Pauschalierung. Dabei wird der Gewinn nicht genau berechnet sondern einfach eine Pauschale angenommen. Bei Vermietung von Wohnungen sind es 10 oder 21%. Bei den Bäuerinnen sind es 25%, in diesem Falle werden der Bäuerin also 10.000 Euro  Gewinn unterstellt. Darauf werden die Steuer berechnet, in diesem Fall 32% davon. Am Ende zahlt die Bäuerin 5.250Euro an Steuern, ohne den MwSt. Anteil sind es immer noch 3.250 . Das sind 8% vom 40.000 Euro hohen Umsatz Nachzulesen in der Broschüre des Bauernbundes Kurznformation Urlaub auf dem Bauernhof.

Vielleicht sollte sich der Finanzminister auch mal bei den Bäuerinnen bedanken!

Bernhard Hilber

Alperia, Bernhard Hilber, Bruneck
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