Eines muss man den italienischen Volksvertretern lassen: Wenn es um die Verteidigung und Verharmlosung der faschistischen Kulturverbrechen geht, blasen sie alle, von rechts bis links, in dasselbe nationalistische Horn – von den „nationalen“ Medien werden sie dabei tatkräftig unterstützt. Der ehemalige Landtagspräsident Roberto Bizzo vom Partito Democratico kündigt nun sogar ein Referendum an, mit dem er die Tilgung des Begriffs „Alto Adige“ aus dem Europagesetz rückgängig machen will.
Über Bizzos Ankündigung kann Cristian Kollmann, Toponomastikexperte der Süd-Tiroler Freiheit, nur den Kopf schütteln: „Von den Südtirolern will Bizzo nach eigener Aussage ‚Respekt‘ vor den Italienern einfordern. Respekt wegen ‚Alto Adige‘?“, fragt Kollmann. „Eine irredentistische, imperialistische und tolomeisch-faschistische Etikette, die bis heute einen Tiroler Landesteil auf italienischem Staatsgebiet bewusst in Abrede stellt, verdient keinen Respekt! Wenn etwas Respekt verdient, dann sind es die historisch fundierten Ortsnamen, angefangen bei ‚Südtirol‘, die bis heute einer amtlichen Wiederherstellung harren. ‚Alto Adige‘ dagegen ist ein Kulturverbrechen und im höchsten Maße manipulativ und beleidigend. Die Südtiroler als ‚altoatesini‘ zu bezeichnen, grenzt an Rassismus und genau das ist respektlos! Die Südtiroler Volkspartei hat es Jahrzehnte lang zugelassen, dass sich die unsäglichen Begriffe ‚Alto Adige‘ und ‚altoatesini‘, obwohl sie laut Verfassung und Autonomiestatut nicht bindend sind, immer wieder in die Landesverwaltung einschleichen, als wären diese das Selbstverständlichste der Welt. Nun offenbaren sich die Folgen dieser Jahrzehnte währenden Fehlpolitik. Landeshauptmann Kompatscher & Co fehlt es nun an Argumenten, weil sie selbst, ohne es zu merken, bereits Opfer der Unwissenheit und Altoatesinisierung geworden sind.“
Kollmann abschließend: „Sollte Bizzo mit seinem Referendum tatsächlich Ernst machen, dann gilt es, alle patriotischen und antifaschistischen Kräfte zu bündeln und zu verhindern, dass ‚Alto Adige‘ auch noch auf Landesebene offiziell abgesegnet wird. Stattdessen sollte, insbesondere durch Informationsarbeit, endlich auf die amtliche Einführung von ‚Südtirol‘ und ‚Sudtirolo‘ hingearbeitet werden.“
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit