Mit einer neuen und parteiübergreifenden Petition haben sich die Mehrheit der Abgeordneten des Süd-Tiroler Landtages sowie Vertreter von Gewerkschaften, Vereinen, Wirtschaft, Sport, Kirche, Kultur und Bildungswesen an die österreichische Bundesregierung gewandt, um Gespräche zur Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler zu führen. Es ist dies ein wichtiges Signal an Wien, das aufzeigt, dass Süd-Tirol die doppelte Staatsbürgerschaft wünscht.
Österreich hat stets signalisiert, dass die doppelte Staatsbürgerschaft nur umgesetzt werden kann, wenn von Seiten Süd-Tirols eine eindeutige Aufforderung dazu kommt. Mit der parteiübergreifenden Petition ist diese Voraussetzung nun erfüllt, zeigt sich der Landtagsabgeordnete Sven Knoll erfreut.
Der österreichische Nationalrat hat sich jüngst in seiner Sitzung vom 19. September 2019 mit großer Mehrheit für die Vergabe der österreichischen Staatsbürgerschaft an die Süd-Tiroler ausgesprochen und die Bundesminister für Inneres und Äußeres beauftragt, mit Italien und den „Vertretern der Bevölkerung in Süd-Tirol“ Gespräche zu führen, um im Anschluss daran dem Nationalrat einen Gesetzesvorschlag zur Doppelstaatsbürgerschaft für Süd-Tiroler vorzulegen.
Um Polemiken mit Italien zu vermeiden, ist es nun aber notwendig, zunächst mit Süd-Tirol die Details des Gesetzes (z.B. wer ist unter welchen Voraussetzungen antragsberechtigt) einvernehmlich abzuklären, um Italien in der Folge über die konkret geplanten Maßnahmen informieren, auch wenn es nicht der Zustimmung Italiens bedarf.
Jung, gebildet und mehrsprachig, das sind die größten Befürworter der doppelten Staatsbürgerschaft in Süd-Tirol:
Die parteiübergreifende Petition wird auch von der letzte Woche veröffentlichten Meinungsumfrage bekräftigt, welche aufzeigt, dass (ohne Vorbereitung) mehr als 140.000 Süd-Tiroler die österreichische Staatsbürgerschaft sofort beantragen würden. Besonders hervorzuheben gilt dabei, dass es besonders die jungen und hochgebildeten Süd-Tiroler sind, die sich die österreichische Staatsbürgerschaft wünschen.
Die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft ist für die langfristige Absicherung der Autonomie unverzichtbar und ein individuelles Recht der Süd-Tiroler, selbst über die eigene Identität zu bestimmen. Mit der Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft kann Süd-Tirol zu einer Vorzeigeregion für echte europäische Zusammenarbeit werden, die Gemeinsamkeiten schafft und Menschen auch über Staatsgrenzen hinweg zusammenführt. Die doppelte Staatsbürgerschaft ist somit ein gelebtes Modell einer echten europäischen Staatsbürgerschaft.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.