Als Finale des Programmschwerpunkts „100 Jahre Südtirol“ zeigte ORF III die Uraufführung von Felix Mitterers Theaterstück über die sog. Südtiroler Option, die sich heuer zum 80. Mal jährt.
Nach dem ersten Weltkrieg kam Südtirol zu Italien. Tausende Italiener wurden in das „Alto Adige“ geschickt. Industriezonen und Wohnungen wurden erbaut, die deutsche Sprache verboten. 1939 mussten sich die Südtiroler aufgrund des Hitler-Mussolini-Abkommens entscheiden, ob sie sich als italienische Staatsbürger bekennen und in ihrer Heimat bleiben oder in das „Deutsche Reich“ auswandern und deutsche Staatsbürger werden. Ende 1939 hatten sich 86 Prozent aller Südtiroler für „Gehen“ entschieden. In weiterer Folge begann man ab 1940 in mehrerern Tiroler Gemeinden sogenannte Südtiroler Siedlungen zu bauen, auch in Telfs. Felix Mitterer schrieb 1989 Bücher unter dem Titel „Verkaufte Heimat“. 2019 entstand von ihm das Drehbuch zu dieser Geschichte. In der Südtiroler Siedlung in Telfs wird das Stück aufgeführt. Der ORF Tirol zeichnete dieses bewegte wie bewegende Stück Zeitgeschichte, gespielt vor der einzigartigen Kulisse von teilweise abbruchreifen Häusern der „Südtiroler-Siedlung“ in der Marktgemeinde Telfs, für das Fernsehen auf. Von der „Neuen Heimat“ wird diese Siedlung derzeit etappenweise abgerissen, um Neubauten Platz zu machen. „Wir werden diesen Ort vor dem Abriss noch einmal zu einem theatralischen Ort machen“ sagt Markus Völlenklee, Obmann der Volksschauspieler Telfs.
Foto: ORF/Bernd Schranz.