Gestern wurde im Landtag der Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit behandelt, wonach der Josefitag am 19. März wieder als Feiertag eingeführt werden soll. Um diesem Antrag zustimmen zu können, hat die SVP-Fraktion noch gestern einen diesbezüglichen Änderungsantrag eingebracht. So weit, so gut. Doch als es heute zur Abstimmung gekommen ist, hat die Volkspartei ihren eigenen Änderungsantrag abgelehnt. Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, fragt sich: „Wie glaubwürdig ist diese SVP noch?“
Mit ihrem Antrag hat die Süd-Tiroler Freiheit ihre Forderung erneuert, dass das Fest des Hl. Josef wieder als gesetzlicher Feiertag anerkennt wird. Die Wiedereinführung würde nicht „nur“ die Wichtigkeit der Arbeit und des Handwerks betonen, sondern auch den Bezug zu Tirol. Außerdem könnte auf die Rolle und Bedeutung der Väter in der Familie verstärkt aufmerksam gemacht werden, da der Josefitag in unserem Kulturkreis ebenso als Vatertag gefeiert wird.
Doch ein Punkt im Antrag der Süd-Tiroler Freiheit hat der SVP nicht gefallen, und zwar, dass in Süd-Tirol der 2. Juni als Feiertag abgeschafft und stattdessen der 19. März als Josefifeiertag eingeführt werden soll. Deshalb hat die SVP einen eigenen „sanfteren“ Änderungsantrag eingebracht, wonach Italien zum Erlass einer entsprechenden Maßnahme aufgefordert wird, dass hierzulande der Tag des Hl. Josef am 19. März wieder als Feiertag begangen werden kann. Die Süd-Tiroler Freiheit zeigte sich mit dem Kompromiss einverstanden.
Am Tag darauf, also heute, als es zur Abstimmung gekommen ist, lehnte die SVP jedoch ihren eigenen Änderungsantrag ab. Der SVP-Fraktionssprecher Gert Lanz begründete das Nein seiner Partei damit, dass sie einen eigenen diesbezüglichen Antrag einbringen wolle. „Doch in Wirklichkeit ist es so, dass sich die SVP wieder einmal vom Populismus des Nationalisten Urzì einschüchtern lässt!“, betont Atz Tammerle.
Süd-Tiroler Freiheit – Landtagsklub.