Seit der Anbringung neuer Tafeln und der Leuchtschrift mit den Namen der Gefangenen im ehem. Durchgangslager Bozen vor einigen Wochen wird dort auch auf das faschistische KZ Prato Isarco“ in Blumau öffentlich hingewiesen. Die beiden Staatsoberhäupter haben bei ihrem Gedenken an die Opfer des Faschismus und Nazismus im Durchgangslager damit auch die Gefangenen in Blumau miteingeschlossen, so Roland Lang zufrieden.
Im Jahre 1941 wurde im Auftrag von Mussolini in Blumau, unweit der Stadt Bozen, der zwölf Hektar große Wirtschaftskomplex der ehemaligen Brauerei Blumau-Vilpian in ein italienisches Konzentrationslager umgestaltet. Von 1941 bis 1943 waren tausende von Menschen in dieses Lager eingepfercht.
In den bisher streng verborgen geblieben amtlichen Depeschen und Dokumenten des italienischen Innenministeriums und der faschistischen Präfektur von Bozen wurde dieses Lager ausdrücklich als KZ-„campo di concentramento di Prato Isarco“ bezeichnet. Zuweilen wurden in diesem Lager bis zu 400 in Nordafrika festgenommene englische, australische, indische, neuseeländische Soldaten der Alliierten eingesperrt.
Nach dem italienischen Russlandfeldzug wurden hier auch Angehörige der Sowjetarmee interniert. Im KZ- „Campo Isarco“ wurden außerdem auch aus den von den Italienern widerrechtlich besetzten Balkangebieten verschleppte Zivilisten festgehalten, darunter zahlreiche Minderjährige und alte Menschen.
Gefangene serbische Regimegegner, aber auch andere Häftlinge wurden unter anderem für Schwerarbeiten zum Bau des Virgltunnels eingesetzt.
Durch den Hinweis auf das faschistische KZ „Campo Isarco“ beim nazistischen Durchgangslager in der Bozner Reschenstraße sollten auch die dortigen Gefangenen dem Vergessen entrissen und auf ihr damaliges Leid aufmerksam gemacht werden. Bereits seit 2 Jahren erinnert dort ein schlichter Gedenkstein an das Lager. Damit sich solche Verbrechen nie mehr wiederholen können, schließt Roland Lang.
Für das Organisationskomitee KZ Blumau
Roland Lang