Vor 90 Jahren, am 14. Dezember 1929, starb Dr. Josef Noldin, Vorkämpfer für die deutsche Schule in Süd-Tirol. Die Süd-Tiroler Freiheit im Unterland und Überetsch erinnert an das Schicksal dieses großen Mannes aus Salurn. Die Bewegung appelliert gleichzeitig, die hart erkämpfte deutsche Schule nicht durch kurzsichtige Sprachexperimente zu gefährden!
Er kämpfte für das Recht!
Der Jurist Noldin war ein Kämpfer für das Recht. Er setzte sich gegen die Angliederung des Unterlandes an das Trentino ein; er vertrat schikanierte Bürger gegen die faschistischen Machthaber vor Gericht; er verteidigte Katakombenlehrer vor der schwarzen Willkürjustiz.
Vor allem aber war Noldin ein Kämpfer für die deutsche Schule in Süd-Tirol. Zusammen mit anderen organisierte er den Katakombenunterricht. Nachdem er aufflog, verbannten ihn die Faschisten auf die Insel Lipari nördlich von Sizilien. Seinen Willen konnten die Schwarzhemden niemals brechen, seine Gesundheit aber schon. Todkrank kehrte er aus der Verbannung zurück. Vor 90 Jahren endete Noldins Leben mit nur 41 Jahren. Keine Zeitung durfte über seinen Tod berichten. Kein deutsches Wort durfte an seinem Grab gesprochen werden. Auf seinem Grabkreuz durften nur seine Initialen stehen!
Muttersprachlichen Unterricht nicht aufs Spiel setzen!
Die Bezirksgruppe der Süd-Tiroler Freiheit verneigt sich in Demut vor dem großen Unterlandler Noldin und vor seinem Vermächtnis, das es zu schützen gelte. „Wir sind überzeugt, dass Sprachexperimente wie der CLIL-Unterricht kontraproduktiv sind“, unterstreicht Stefan Zelger von der Bezirksgruppe. Und die Zahlen untermauern diese Aussage: Eine Studie in Süd-Tirol zeigte, dass sich die Italienischkenntnisse durch CLIL an deutschen Schulen sogar verschlechterten und im Fachunterricht nur ein Drittel des sonstigen Pensums geschafft werden konnte.
Für die Süd-Tiroler Freiheit steht außer Zweifel, dass es sehr wichtig ist die zweite Landessprache so gut wie möglich zu lernen. Die Frage sei nur wie und um welchen Preis! „Das über Jahrzehnte hart erkämpfte Recht auf Unterricht in der Muttersprache ist eine der wichtigsten Säulen der Autonomie. Hier darf es keine Experimente geben. Diese sind langfristig unumkehrbar. Aosta und Elsass lassen grüßen. Nur grüßen sie leider nicht mehr in ihrer einstigen angestammten Sprache“, betont Zelger abschließend.
Stefan Zelger, Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit.