Als besorgniserregend bezeichnet die Süd-Tiroler Freiheit die Meldungen, wonach die Türkei das Migrationsabkommen mit der EU nicht mehr einhält und seit heute Nacht Migranten ungehindert an die EU-Grenzen lässt. Die ersten Bilder der Nachrichtenagenturen zeigen, wie unzählige Menschen unkontrolliert auf die EU-Grenzen zulaufen. Europa steuert damit mitten in der Coronavirus-Krise auf eine neue Migrations-Krise zu, die auch für Süd-Tirol gravierende Auswirkungen hätte.
Das unkoordinierte Corona-Krisenmanagement der letzten Tage hat viele Menschen verunsichert und in Panik geraten lassen. Wenn dazu nun auch noch eine neue und unkontrollierte Migrationswelle kommt, werden in ganz Europa die Rufe nach einer Schließung der Staatsgrenzen immer lauter werden, worunter Süd-Tirol als erstes zu leiden hätte.
Die Süd-Tiroler Freiheit erneuert daher ihre Forderung, in der Europaregion Tirol ein gemeinsames und aufeinander abgestimmtes Krisenmanagement einzurichten, das sich genau auf solche und andere Krisensituationen vorbereitet. Krankheiten, Migrationsströme und Wetterextreme machen nämlich nicht vor Staatsgrenzen halt und lassen sich nur gemeinsam bewältigen.
Solange Italien in der aktuellen Krisensituation jedoch so unsinnige Bestimmungen bekräftigt, wie jüngst jene, dass österreichische Polizisten am Brenner nicht mehr in Uniform einen Kaffe auf der Süd-Tiroler Seite des Brenners trinken dürfen, kann man sich ausmalen, wie schlecht die grenzüberschreitende Zusammenarbeit funktioniert.
Umso wichtiger ist es daher, dass die Europaregion Tirol selbst aktiv wird, um Krisensituationen grenzenlos zu bewältigen.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.