Bereits letzte Woche wurde bekannt, dass die 100.000 an Süd-Tirol gelieferten Masken aus der Oberalp-Lieferung mangelhaft sind. Der Süd-Tiroler Sanitätsdirektor Florian Zerzer sowie Christoph Engl beruhigten mit einem Zertifikat der Universitätsklinik Innsbruck. Eine E-Mail der zuständigen Direktorin Cornelia Lass-Flörl bestätigt nun, dass es eine Überprüfung oder gar ein Zertifikat nie gegeben hat, sondern lediglich eine in Auftrag gegebene Übersetzung. Lass-Flörl hat in dieser Causa bereits ihren Anwalt eingeschaltet.
Für den freiheitlichen Landesparteiobmann KO L.-Abg. Mag. Markus Abwerzger ein Riesenskandal. „Anscheinend sind die Besetzungen der Sanitätsdirektionen in Tirol diesseits und jenseits des Brenners äußerst fragwürdig. Ich erinnere an die Aussagen von Sanitätsdirektor Katzgraber bezüglich Ischgl. Sobald die Krise überstanden ist, wollen wir eine transparente Aufarbeitung der Geschehnisse. Ich will auch abgeklärt haben, ob solche Schutzmasken im Bundesland Tirol zum Einsatz kamen“, so Abwerzger, der auch politische Verantwortung einmahnt.
Einen Schritt weiter geht L.-Abg. Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit, der den sofortigen Rücktritt von Zerzer fordert. „Zerzer hat durch seine bewussten Lügen wissentlich die Gesundheit und das Leben der Ärzte, Pfleger und Patienten aufs Spiel gesetzt und das Vertrauen der Bevölkerung in die Gesundheitsstruktur des Landes tief erschüttert. Sollte er nicht selbst den Anstand haben zurückzutreten, muss die Landesregierung ihn fristlos entlassen“, so Knoll.
Knoll sieht außerdem die so wichtige Zusammenarbeit der Tiroler Landesteile im Sanitätsbereich schwer beschädigt, weshalb er sich als politischer Vertreter Süd-Tirol für die skandalösen Vorgänge entschuldigt und Aufklärung mit einem Untersuchungsausschuss verspricht.
Abwerzger und Knoll fordern für die Zeit nach der Krise eine lückenlose Aufklärung dieser Skandale auf beiden Seiten des Brenners und kündigen diesbezüglich umfassende Zusammenarbeit an.