Es klingt wie ein schlechter Witz, ist aber italienischer Wahnsinn in Reinstform. Mit dem neuen italienischen Corona-Dekret, das morgen in Kraft tritt, dürfen sich Familienangehörige und Paare zwar wieder treffen, sie müssen aber einen Abstand von mindestens einem Meter zueinander halten und zudem einen Atemschutz tragen. Übersetzt bedeutet dieser Wahnsinn, dass man den Partner zwar treffen, ihn aber nicht berühren darf. Diese Regelung ist völlig realitätsfremd und eine Zumutung, die von der Bevölkerung so sicher nicht akzeptiert werden wird. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert daher, dass dieses italienische Dekret nicht übernommen wird und Süd-Tirol eigene Richtlinien festschreibt, damit sich sich Paare und Familien in Süd-Tirol ─ aber auch grenzüberschreitend ─ wieder normal treffen dürfen.
Seit Wochen warten Paare und Familien sehnsüchtig darauf sich wieder treffen zu dürfen und verstehen nicht, warum derartige Treffen in Nord- und Ost-Tirol jederzeit möglich sind, in Süd-Tirol aber verboten werden.
Viele haben gehofft, dass mit den neuen Bestimmungen ein Treffen nun wieder möglich wird, doch Italien zerstört auch diese Hoffnung vieler Süd-Tiroler.
Konkret heißt es im neuen italienischen Dekret:
Art1. 1a) „sono consentiti solo gli spostamenti motivati da comprovate esigenze lavorative o situazioni di necessità ovvero per motivi di salute e si considerano necessari gli spostamenti per incontrare congiunti purché venga rispettato il divieto di assembramento e il distanziamento interpersonale di almeno un metro e vengano utilizzate protezioni delle vie respiratorie“.
Die Möglichkeit, den Beziehungspartner zu treffen, ist zudem nicht eindeutig geregelt, da im Dekret nur von „congiunti“, also Verwandten die Rede ist. Bestenfalls kann „congiunti“ in einer freizügigen Interpretation auch auf Beziehungspartner übertragen werden.
Willkürliche Interpretationen durch die Polizei sind angesichts dieser ungenauen Formulierung vorprogrammiert. Auch ist nicht klar, wie lang und wo diese Treffen stattfinden können, z.B. ob man zum Beziehungspartner fahren und dort übernachten darf.
Völlig chaotisch ist die Situation auch nach wie vor für grenzüberschreitende Partnerschaften und Familien.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert daher ─ auch gegen den Willen Roms ─ eine eigenständige Regelung für Süd-Tirol, damit sich Paare und Familien in Süd-Tirol ─ aber auch grenzüberschreitend ─ wieder treffen dürfen.
Um diesem Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen, hat die Süd-Tiroler Freiheit auch eine eigenen Online-Petition gestartet: http://chng.it/cXJb9CksPF
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.