Als mutlos und planlos bezeichnet der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, die neue Corona-Verordnung des Landeshauptmannes. Anstatt für Süd-Tirol endlich eigenständige Maßnahmen zu treffen, übernimmt Landeshauptmann Kompatscher einfach nur die staatlichen Bestimmungen und überläßt alle relevanten Entscheidungen damit Rom. Weder die drängende Frage der grenzüberschreitenden Familien- und Partnerbesuche in Süd-Tirol wurde gelöst, noch ein Konzept vorgestellt, wie das Land damit umzugehen gedenkt, wenn nach dem 3. Juni auch Personen aus italienischen Krisenregionen wie der Lombardei unkontrolliert nach Süd-Tirol fahren können und somit die große Gefahr besteht, dass es zu einer erneuten Viruseinschleppung kommt.
Die groß angekündigte Erleichterung bei der Einreise nach Süd-Tirol ist bei genauerer Betrachtung nichts weiter als heiße Luft, denn dass Studenten und Schüler jetzt wieder ohne Quarantäne zur ihren Ausbildungsstätten außerhalb Süd-Tirols pendeln können, ist nicht der Verordnung des Landeshauptmannes zu verdanken, sondern das steht bereits so im Staatsdekret. Viele grenzüberschreitende Familien und Partnerschaften hätten sich aber eine Landeslösung erhofft, um endlich wieder zu ihren Angehörigen nach Süd-Tirol einreisen zu können. Leider wurde diese Hoffnung bitter enttäuscht.
Von anderen Staaten eine sofortige Grenzöffnung zu verlangen, selbst aber die Landesgrenzen nicht einmal für Familien- und Partnerbesuche durchlässig zu machen, das ist zu wenig, Herr Landeshauptmann.
Schlaflose Nächte breitet vielen Touristikern in Süd-Tirol auch die völlige Planlosigkeit des Landes, wenn ab dem 3. Juni im gesamten Staatsgebiet die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit wiederhergestellt wird und damit auch Personen nach Süd-Tirol kommen können, die aus Corona-Krisengebieten wie der Lombardei stammen, wo die Neuinfektionen wieder zunehmen. Allein in der Lombardei gibt es derzeit über 27.000 Corona-Infizierte, im Vergleich dazu, in der gesamten Bundesrepublik Deutschland „nur“ 13.000.
Süd-Tirol muss daher dringend ein eigenständiges Einreise- und Tourismuskonzept ausarbeiten, welches bei Bedarf auch strengere Kontrollen oder Tests für Personen aus Krisengebieten vorsieht.
Wenn es durch die unkontrollierte Einreise von Italienern zu einer Einschleppung des Virus nach Süd-Tirol kommt und sich die ersten deutschen Gäste hier anstecken, brauchen wir nicht mehr mit strengeren Abstandsregeln in Süd-Tirol zu argumentieren, denn dann können die Hotels gleich wieder zusperren.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.