Auf seiner „Zukunftskonferenz“ in Rom schwadroniert der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte von einer bargeldlosen Zukunft. Bares soll nach dem Willen Contes bald Rares werden. Erreichen will er das durch Anreize. Welche diese sein sollen, ließ er offen. Für die Süd-Tiroler Freiheit ist Geld geprägte Freiheit: „Die Bürger sollen selbst entscheiden können, wie sie zahlen!“
Die Argumente pro Bargeld sind bekannt und stichhaltig: Die Haptik von Scheinen vermittelt, einen echten Wertgegenstand in der Hand zu haben; Ausgaben werden oft besser im Griff behalten; es entstehen keine elektronischen Spuren, die Privatsphäre bleibt geschützt und der Mensch wird nicht noch gläserner, als er ohnehin schon ist. Außerdem besitzen vor allem ältere Mitmenschen oft weder ein Bankkonto noch ein Smartphone oder eine Kreditkarte. Sie wären besonders betroffen vom „sanften und freundlichen Übergang“, der Conte vorschwebt.
Die negativen kriminellen Nebenwirkungen von Bargeldzahlungen werden durch Bargeldobergrenzen, die es mittlerweile in vielen europäischen Ländern gibt, abgemildert. Außerdem, und das zeigt sich in Italien jeden Tag, finden Kriminelle immer einen Weg für ihre Machenschaften. Der Mafioso mit dem Geldkoffern ist heutzutage wohl vor allem ein Hollywood-Klischee.
Es gibt für die Süd-Tiroler Freiheit durchaus auch gute Argumente dafür, Bargeldzahlungen einzudämmen. Die Entscheidung wer wie was womit zahlt, ist aber eine freie Entscheidung des Bürgers und nicht eines Ministerpräsidenten, der noch nicht einmal vom Volk gewählt wurde!
Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.