Roland Lang, Obmann des Südtiroler Geschichtsvereins und Mitbegründer des Gedenkkomitees KZ Campo d’Isarco war sichtlich erfreut als er gestern (5.9.) die aus allen Teilen des Landes nach Blumau gekommenen Anwesenden begrüßte.
Die mit dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Albin Kofler anwesende Bürgermeisterin von Karneid, Martina Lantschner, fand Worte des Lobes für den Einsatz des Gedenkkomitee KZ Camp d’Isarco. Die Bedeutung des italienischen Konzentrationslagers müsse wachgehalten werden. In diesem Zusammenhang bedankte sie sich beim Buchautor Günther Rauch für die aufwendige und in zwei Büchern festgehaltene Recherche zur unheilvollen Zeit für Blumau.
Die Hauptrede blieb dem St. Paulsner Tourismuspionier und langjährigem Präsident des Kaufleuteverbandes des Bezirks Bozen und Umgebung und Tourismuspionier, Werner Schmid überlassen. „Die Menschen die in Blumau in dem von in den italienischen Staatsdokumenten als „Campo di concentramento Prato d’Isarco“ bezeichnete italienischen Konzentrationslager festgehalten wurden, gehörten Bewegungen oder Armeen von Staaten an, die entscheidend dazu beigetragen haben, dass Europa, Italien und auch Südtirol vom Nazifaschismus befreit haben“, sagte der frühere Präsident des Kaufleuteverbandes des Bezirks Bozen und Umgebung und Tourismuspionier, Werner Schmid, auf der gestrigen Veranstaltung in Blumau zur Erinnerung an Gräueltaten der Faschisten in Südtirol.
Das von Benito Mussolini auf dem 12 Hektar großen Gelände der ehemaligen Brauerei Blumau bereits 1940 angelegte Konzentrationslager für Regimegegner und Kriegsgefangene wurde nach dem Kriege gezielt vertuscht, um die Verbrechen einer menschenfeindlichen Diktatur zu vertuschen. Die Folgen der Mussolini-Politik seien in Südtirol immer noch nicht beseitigt. „Gerade Corona Pandemie habe gezeigt, dass Südtirols Autonomie auf sehr schwachen Füßen steht und die Selbstverwaltung unseres Landes und Zukunft der deutschen und ladinischen Volksgruppe in Südtirol keineswegs gesichert ist“, sagte Schmid. Der Wirtschaftsexponent ging auch mit dem Verhalten der Landespolitiker hart ins Gericht ging. Er forderte sie auf die in einer Schublade verschwundenen Mehrheitsbeschlüsse des Südtirol Konvents herauszuholen und ohne Wenn und Aber umzusetzen.
Gegen Nationalismus und Faschismus sprach auch der Präsident der Trentiner Vereinigung Noi Tirolesi/ Wir Tiroler, Erwino Stedile (siehe Anhang). Er verwies auf die am Gedenkstein angebrachte Losung „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“.
Nach dem Gebet durch den Wortgottesfeier-Leiter Karl Schroffenegger und einer Kranzniederlegung durch Jungschützen schoss eine vom Schützenmajor Lorenz Puff angeführte und vom jungen Schützenhauptmann von Gummer Andreas Schroffenegger kommandierte Ehrenformation Salutschüsse zu Ehren der Inhaftierten des Mussolini KZs und für die Opfer der Diktaturen ab.
Anschließend erläuterte die Historikern Dr. Margareth Lun ein ein von verschiedenen Persönlichkeiten, Historikern und Schulexperten verfasstes Buch über die Geschichte und die Zukunft der Südtiroler Schule. Zugleich übergab der Heimatforscher Karl Saxer, einer der Mitautoren des Buches, der Bürgermeisterin Martina Lantschner für das Museum in Steinegg ein über 100 Jahre altes Schulbuch von Blumau.
Für das Organisationskomitee
Roland Lang