Als chaotisch und kontraproduktiv bezeichnen die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle, die Entscheidung der Landesregierung, Kinder, die nicht alle Pflichtimpfungen vorweisen können, aus den Kindergärten auszuschließen. Auf dem Rücken der Kinder wird hier eine völlig absurde Impfdiskussion geführt, bei der die Kinder die großen Verlierer sind. Mit dem unüberlegten Ausschluss erreicht die Landesregierung genau das Gegenteil und macht aus impfkritischen Eltern erbitterte Impfgegner. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert daher ein Einlenken der Landesregierung und erinnert Landesrat Achammer an sein Versprechen „Es wird mit mir als Landesrat keine Ausschlüsse im Kindergarten geben“.
Viele Kinder, die jetzt ausgeschlossen wurden, können die notwendigen Pflichtimpfungen nur deshalb nicht nachweisen, weil ihre Impftermine im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie verschoben wurden und sie einen neuen Termin für die Impfung erst im Oktober und November erhalten haben. Es handelt sich also nicht um Impfverweigerung, sondern um eine unverschuldete Terminverschiebung. Diese Kinder dennoch vom Kindergarten auszuschließen, ohne die individuelle Situation zu beurteilen, ist verantwortungslos. So geht das nicht, Herr Landesrat!
Im Gespräch mit vielen Eltern hat sich zudem gezeigt, dass der Großteil der Mütter und Väter keineswegs radikale Impfgegner sind, sondern dass sie sich lediglich Sorgen machen, ob die neue 12-fach Impfung notwendig ist, zumal es diese Verpflichtung in vielen anderen europäischen Ländern nicht gibt. Viele Eltern vermissen schlichtweg eine sachliche Aufklärung zur Impfung ihrer Kinder.
Anstatt mit der Brechstange vorzugehen und Kinder einfach auszuschließen, fordert die Süd-Tiroler Freiheit eine vernünftige Aufklärung. Wenn Eltern seriös und umfassend informiert werden, warum Impfungen durchgeführt werden und welche Risiken für nichtgeimpfte Kinder bestehen, könnte der Druck aus der Diskussion genommen werden. In anderen Ländern gibt es keine Impfpflicht und dennoch ist die Durchimpfungsrate dort höher, als in Süd-Tirol. Daran gilt es sich zu orientieren.
Die Süd-Tiroler Freiheit schlägt daher vor, den Ausschluss von Kindern aus den Kindergärten auszusetzen. Vor allem für die Kinder, deren Impftermin unverschuldet verschoben wurde, muss die Möglichkeit geboten werden, den Nachweis zu erbringen, dass der neue Impftermin im Herbst wahrgenommen wurde. Darüber hinaus sollte endlich eine sachliche und auf medizinischen Fakten basierte Informations- und Aufklärungskampagne zum Thema Impfung gestartet werden, um die Diskussion nicht länger radikalen Positionen zu überlassen.
L.-Abg. Sven Knoll,
L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle,
Süd-Tiroler Freiheit.