Die Freiheitskämpfer der 1960er Jahre können nun schon seit bald 60 Jahren nicht mehr in ihre Heimatorte, zu ihren Familien und zu ihren Freunden zurückkehren. Die Süd-Tiroler Freiheit hat daher dem Landtag erneut einen Antrag zur umgehenden Begnadigung der im Exil lebenden Freiheitskämpfer vorgelegt. Die SVP deutete jedoch gestern an, den Antrag nicht anzunehmen. „Es ist ein Trauerspiel, wie die SVP mit den Helden unserer Heimat umgeht. Offenbar haben Kompatscher und Co. vergessen, dass ohne die Freiheitskämpfer Süd-Tirol völlig italianisiert worden wäre und es Süd-Tirol in der heutigen Form nicht mehr geben würde“, so die beiden Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle und Sven Knoll.
Ohne den Einsatz der Freiheitskämpfer, die für Land und Leute ihr gesamtes Leben geopfert haben, und diese Last bis heute tragen, wäre das Süd-Tirol-Problem nicht internationalisiert worden und es in der Folge auch nicht zu „raschen“ Autonomieverhandlungen gekommen, von deren Ergebnissen heute alle Sprachgruppen profitieren.
Die rechtliche Überprüfung hat ergeben, dass einer Begnadigung nichts mehr im Wege steht. Es ist daher ein notwendiger Akt der Willensbekundung, dass auch der neugewählte Süd-Tiroler Landtag die Forderung nach einer Begnadigung der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer erhebt.
Seit Jahren kündigt Landeshauptmann Kompatscher an, dass in der Frage der Begnadigung bald etwas weiter gehen würde. Getan hat sich aber gar nichts! Die Zeit läuft den Freiheitskämpfern davon. Wir sind es diesen mutigen Männern schuldig, dass sie noch lebend in die Heimat zurückkehren können.
Nach Rücksprache mit dem Süd-Tiroler Heimatbund, der die Interessen der Freiheitskämpfer vertritt, wurde im Landtag heute angekündigt, den Antrag ein allerletztes Mal aufzuschieben und dem Landeshauptmann bis Juni 2021 Zeit für eine Lösung zu geben. Im Juni 2021 jährt sich die Feuernacht zum 60. Mal. Wenn bis dahin keine Begnadigung erfolgt, wird der Antrag im Juni zur Abstimmung gebracht.
Süd-Tiroler Freiheit – Landtagsfraktion.