Recht auf Bildung

Wahlfreiheit zwischen Präsenz- und Fernunterricht

Recht auf Bildung

Wahlfreiheit zwischen Präsenz- und Fernunterricht

Besonders im Bereich „Schule“ sind die individuellen Familien- und Arbeitssituationen sowie die Empfindungen bezüglich Ansteckungsrisiko sehr unterschiedlich und gerade für Eltern sehr nervenaufreibend. Zudem ist eine permanente Maskenpflicht in der Schule nicht für alle Schüler geeignet bzw. zumutbar. Die Süd-Tiroler Freiheit hat der Landesregierung daher den Vorschlag unterbreitet, den Eltern und Schülern die Wahlfreiheit zu überlassen, in welcher Form die Kinder unterrichtet werden sollen, ob in der Schule oder zeitweilig mittels Fernunterricht daheim.

Die Umsetzung so eines Modells wäre relativ leicht möglich, indem in der Schule eine normale Unterrichtsstunde abgehalten wird, die mittels Livestream einfach übertragen und aufgezeichnet wird. Quer durch alle Schulstufen durch könnte so zwischen Präsenz- oder Fernunterricht entschieden werden, je nach individueller Familiensituation.

Modell Präsenzunterricht:

Für Schüler, deren Eltern berufstätig sind bzw. zu Hause nicht über die technischen Mittel verfügen oder weil sie den Präsenzunterricht für ihr Kind als geeigneter empfinden, soll das Modell des Präsenzunterrichtes direkt in der Schule aufrecht erhalten bleiben.

Modell Fernunterricht:

Coronabedingt sind derzeit viele Mütter oder Väter daheim oder arbeiten von zu Hause aus. Für Familien, die die eigenen vier Wände als sichersten Schutz vor dem Virus empfinden oder die mit älteren Menschen zusammenleben und deshalb Risikofaktoren wie die Schule ausgrenzen möchten, würde sich der Fernunterricht nützlich erweisen.

Erkrankung von Lehrern verhindern:

Damit überhaupt ein Unterricht stattfinden kann, muss auch das Infektionsrisiko für Lehrer verringert werden. In Vorarlberg kann beispielsweise in vielen Schulen inzwischen schon gar kein Unterricht mehr angeboten werden, weil ein großer Teil der Lehrer erkrankt ist.

Durch die Wahlfreiheit wären weniger Personen gleichzeitig in der Schule präsent, die Abstände zwischen den Personen würde sich vergrößern und das Infektionsrisiko dadurch deutlich minimiert. Vielleicht könnte dadurch auch die permanente Maskenpflicht für alle wieder aufgehoben werden, da diese besonders für ganz junge Schüler eine Zumutung ist.

Der Vorschlag der Süd-Tiroler Freiheit zur Wahlfreiheit der Unterrichtsmethode wurde in der Landtagssitzung von Donnerstag von Kompatscher einfach als unrealistische Spinnerei hingestellt und ohne Diskussion abgelehnt, obwohl es dieses Modell der Wahlmöglichkeit zwischen Fern- und Präsenzunterricht bereits seit Monaten in Frankreich und in anderen Ländern gibt. Warum sollte das in Süd-Tirol nicht auch machbar sein? Den Familien muss mehr Entscheidungsspielraum gewährt werden, um Eltern und Kindern die Corona-bedingten Umstände erträglicher zu machen.

L.-Abg. Myriam Atz Tammerle, Süd-Tiroler Freiheit.

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