Nun ist das eingetreten, wovor die Süd-Tiroler Freiheit immer gewarnt hat. Laut dem Portal für öffentliche Ausschreibungen soll das berühmt-berüchtigte süditalienische Transportunternehmen “Tundo” den Zuschlag für den 27 Millionen schweren Schülertransport in Süd-Tirol erhalten haben. Leidtragende seien nun die zahlreichen Schüler und deren Eltern sowie die heimischen Mietwagenunternehmer, schreibt die Süd-Tiroler Freiheit in ihrer Aussendung.
Über 4.000 Grund- Mittel- und Oberschüler wurden von heimischen Mietwagenunternehmen täglich, pünktlich und professionell zur Schule gebracht. Die Süd-Tiroler Freiheit geht davon aus, dass sich das nun mit “Tundo” ändern wird. Das süditalienische Transportunternehmen ist nämlich schon beim Behindertentransport in Süd-Tirol immer wieder mit negativen Schlagzeilen aufgefallen: Zum wiederholten Male wurde den Mitarbeitern seit Monaten keine Gehälter ausbezahlt, Fahrer klagen über abgefahrene Bremsen, über Fahrzeuge mit abgenutzten Reifen, über defekte Handbremsen usw. Um die Politik und die Menschen über dieses Problem aufmerksam zu machen, haben Mitarbeiter von “Tundo” unlängst sogar einen Streik durchgeführt.
Mit einem Beschluss der Süd-Tiroler Freiheit letzte Woche im Landtag hätte verhindert werden können, dass “Tundo” weitere Aufträge in Süd-Tirol erhält. Die SVP war jedoch dagegen!
“Was ist das für eine Landesregierung, die nicht einmal dafür sorgen kann, dass große und wichtige Aufträge in erster Linie heimische Betriebe erhalten und dass Schüler sicher und zuverlässig von A nach B transportiert werden?”, fragt sich Atz Tammerle.
Auffallend an der ganze Sache ist, dass “Tundo” laut dem Vergabeportal einen Abschlag von rund 9 Prozent auf die Ausschreibungssumme gemacht haben soll. Aus diesem Grunde soll das Landesamt eine Überprüfung des “abnormal niedrigen” Angebotes durchgeführt haben. “Dies gepaart mit der Tatsache, dass Mitarbeiter des Transportunternehmens seit Monaten keinen Lohn erhalten haben, macht es umso merkwürdiger, dass ‘Tundo’ nun doch den Zuschlag erhalten hat”, meint die Landtagsabgeordnete.
“Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass ein Unternehmen, welches seit Wochen in aller Öffentlichkeit unter massiver Kritik steht, einen weiteren großen und verantwortungsvollen Auftrag erhält und dass die Landesregierung einfach nichts dagegen tun will”, bemängelt Atz Tammerle.