Bei der vergangenen Gemeinderatssitzung in Tscherms am 21. Dezember ist der Beschlussantrag zur Abhaltung einer Jungbürgerfeier, eingebracht von der Gemeinderätin der Süd-Tiroler Freiheit, Melanie Mair, mehrheitlich abgelehnt worden.
Am Montag, 21. Dezember 2020, fand im Pfarrsaal von Tscherms die dritte Gemeinderatssitzung dieser Amtsperiode statt. Dabei wurden unter anderem das einheitliche Strategiedokument sowie der Haushaltsvoranschlag für die Jahre 2021-2023, eine Änderung des Personalstellenplans und die Parkregelung im Dorf diskutiert. Vorgebracht wurde ebenfalls ein Beschlussantrag (Siehe Anlage) der Gemeinderätin der Süd-Tiroler Freiheit, Melanie Mair, zur regelmäßigen Abhaltung einer Jungbürger- bzw. Volljährigkeitsfeier in Tscherms, wie es in vielen Gemeinden Südtirols Brauch ist. Bei der anschließenden Abstimmung erhielt der Vorschlag jedoch nur eine JA-Stimme und wurde folglich von der breiten Mehrheit der Gemeinderäte, sowohl aus den Reihen der SVP als auch der Bürgerliste „Zukunft Tscherms“, abgelehnt.
Der Tenor war der, dass die Idee zwar grundsätzlich gut sei, aber anders eingebracht werden sollte. Von manchen Gemeinderäten wurde angemerkt, dass auch verschiedenste Vereine miteinbezogen werden sollten/könnten, was aber durch den Beschlussantrag nicht ausgeschlossen wird. Andere Gemeinderäte wiederum waren der Ansicht, dass es ausreichend sei, wenn diese Idee nicht als Beschlussantrag, sondern nur unter dem Punkt „Allfälliges“ eingebracht würde. Dass für die Form der Einbringung jene des Beschlussantrages gewählt wurde, war auch der Grund, weshalb sich Jugendreferent Garber gegen den Vorschlag aussprach.
Auch Vize-Bürgermeister Egger zeigte sich in einem anschließenden Gespräch mit der Gemeinderätin der Süd-Tiroler Freiheit nicht erfreut über die Einbringung von Beschlussanträgen, obwohl dies in den meisten Gemeinden gang und gäbe ist und ein korrektes Verfahren der Einbringung darstellt. Es ist nämlich gemäß verschiedenster Dokumente das Recht eines jeden Gemeinderatsmitgliedes, sich durch Anfragen, Interpellationen, Tagesordnungsanträge, Beschlussvorschläge oder aber Beschlussanträge aktiv in den Sitzungen einzubringen.
„Diese Diskussion stimmt mich ziemlich traurig, weil es bei der Abstimmung nicht um die Idee an sich ging, sondern um die Form der Einbringung. Ich hätte mir von den einzelnen Gemeinderäten ein anderes Verhalten erwartet, da ich davon ausgehe, wenn eine Idee gut ist, dass sie infolgedessen auch angenommen werden kann“, so Gemeinderätin Melanie Mair.
Ob Jungbürgerfeiern, trotz der Ablehnung des Beschlussantrages, zukünftig trotzdem organisiert werden, wird sich zeigen.
Die Gemeinderätin der Süd-Tiroler Freiheit in Tscherms,
Melanie Mair.