Anlässlich des 62. Jahrestages des tibetischen Volksaufstandes gegen die chinesische Besatzungsmacht am 10. März 1959 gedenkt der Südtiroler Heimatbund des heuer im Jänner zu Tode gefolterten Mönchs Tenzin Nyima sowie der vielen anderen Opfer für die Freiheit Tibets.
Die chinesische „Volksbefreiungsarmee“ marschierte im Jahr 1950 in das unabhängige Land Tibet in Innerasien ein. Infolge der zunehmenden Unterdrückung der tibetischen Kultur und Lebensweise nahmen die Widerstände gegen die chinesische Vorherrschaft zu, die 1959 im Aufstand in der Hauptstadt Lhasa gipfelten. Tausende Menschen verloren bei der Niederschlagung des Aufstands ihr Leben. Weitere 80.000 flohen gemeinsam mit ihrem religiösen und politischen Oberhaupt, dem 14. Dalai Lama, über die Berge nach Indien.
Die chinesische Besatzung brachte in den folgenden Jahrzehnten über das tibetische Volk unsägliches Leid, das bis zum heutigen Tag andauert. Erst heuer am 19. Jänner verstarb der erst 19-jährige Tenzin Nyima aus Ost-Tibet in chinesischer Haft, nachdem er friedlich für die Selbstbestimmung Tibets demonstriert hatte. Er wurde zunächst aus der Haft entlassen. Weil er es jedoch gewagt hatte, über die Behandlung tibetischer politischer Häftlinge zu sprechen, nahmen die Behörden den jungen Mönch erneut fest und folterten ihn so lange, bis er im Herbst vergangenen Jahres ins Koma fiel, aus dem er nicht mehr erwachen sollte.
„Das Schicksal von Tenzin Nyima steht stellvertretend für den Freiheitswillen des tibetischen Volkes und für die unzähligen Opfer für die Freiheit Tibets“, sagt Heimatbundobmann Roland Lang, der anlässlich des Gedenktages des Volksaufstandes ein Blumengesteck am Gefallenendenkmal mit den Schleifen „Im Gedenken an Tenzin Nyima“ und rechts „Den Opfern für Tibets Freiheit“ am Bozner Hadriansplatz niederlegte.
Der Bozner Künstler Claudio Trevi schuf 1955 das Denkmal, das an alle „für die Freiheit Gefallenen“, Zivilpersonen und Soldaten erinnern soll, die während der Befreiungskämpfe getötet wurden.
Roland Lang unterstreicht: „Die Tibeter haben mit uns Tirolern nicht nur ein Heimatland in einer berühmten Bergwelt gemein, sondern teilen ebenso den unermüdlichen Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung. So wie die Südtiroler Freiheitskämpfer der 1960er Jahre nahmen auch Tenzin Nyima und viele andere Tibeter das größte Opfer für die Freiheit in Kauf.“
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes