Als einen Schlag ins Gesicht für alle Wirtschaftstreibenden werten die Gemeinderäte der Freiheitlichen, Roland Stauder, der Lega, Marco Sandroni und der Süd-Tiroler Freiheit Lana, Peter Gruber, Stefan Taber und Philipp Holzner den Vorschlag des Bürgermeisters Harald Stauder, sich alle 72 Stunden negativ auf Covid-19 testen zu lassen, um in Geschäfte, Schulen oder Gastbetriebe gehen zu können.
„Wir haben gesehen, dass das ständige Testen leider nicht den gewünschten Effekt bringt. Denn nur zwei Tage nach Beenden der kostenlosen Tests, der Pflicht für all diejenigen war, welche die Gemeinde verlassen mussten und für alle in der Gemeinde empfohlen wurde, sind zwei neue Corona-Mutanten in unserem Dorf aufgetaucht,“ resümieren die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit Lana, der Freiheitlichen und der Lega.
Zum Schulterschluss der Gemeinderäte aus Freiheitlichen, Südtiroler Freiheit und Lega kam es nach den Aussagen von Bürgermeister Harald Stauder vom vergangenen Dienstag. Man zeigt sich verwundert über den neuen Vorschlag des Bürgermeisters, der nun die Tests weiterführen will, um die Wirtschaft langsam wieder hochzufahren. Dies sei laut den fünf Gemeinderäten eine scheinheilige Aktion, die theoretisch zwar allen Wirtschaftstreibenden Hoffnung mache, aber in der Praxis nicht umzusetzen sei.
„Es ist unzumutbar, dass Geschäfte, Bars und Restaurants nun auch noch als Ordnungshüter fungieren sollen, die jeden Gast auf ein negatives Ergebnis prüfen müssen. Dies ist keine Hilfe für die Wirtschaft, dies ist ein weiterer Affront für all jene, die sich seit Wochen an die Regeln halten, um schnellstmöglich wieder aufsperren zu können,” so die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit, der Lega und der Freiheitlichen in Lana.
Zudem gebe es bei diesem Vorschlag des Bürgermeisters eine Reihe von Problemen, die offensichtlich nicht bedacht wurden. Eines dieser Probleme sehen die Gemeinderäte in der Einhaltung der Privacy. “Seit Jahren wird den Menschen mitgeteilt, dass die Privacy das höchste Gut und deren Einhaltung unablässig ist. Mit dem Vorschlag des Bürgermeisters zeigt sich einmal mehr, dass wenn es drauf ankommt, die Privacy nicht mehr zählt. Denn würde man auf den Datenschutz der Bürger Wert legen, könnte man nie und nimmer von diesen erwarten, in jedem Geschäft, in jeder Bar und in jedem Restaurant seine sensiblen Daten Preis zu geben. Zu diesen gehören die gesundheitlichen Daten ja,” schreiben die Gemeinderäte in einer Aussendung.
“Die Wirtschaft stärken, fördern und aufmachen ja. Dabei mit populistischen Aussagen aufwarten nein. Es müssen endlich vernünftige, durchdachte und realisierbare Lösungen geschaffen werden. Mit nicht umsetzbaren Ideen hilft man in Zeiten wie diesen niemanden,” schließen die Gemeinderäte Stauder, Sandroni, Gruber, Taber und Holzner die Pressemitteilung.
Peter Gruber, Stefan Taber und Philipp Holzner,
Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit in Lana.