Anfangs sprach man von einem Pilotprojekt, von freiwilligen Tests an den Schulen. Nun werden nach den Osterferien alle Kinder, die nicht am sogenannten Nasenbohrer-Test teilnehmen, von der Schule ausgeschlossen und mit reduziertem Unterrichtsstoff in den Fernunterricht geschickt. Die Süd-Tiroler Freiheit kritisiert diese Vorgehensweise der Landesregierung und der Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner und schreibt: „Die Teilnahme am vollwertigen Unterricht muss garantiert sein! Unsere Kinder haben ein Recht auf Bildung!“
Letzte Woche hieß es noch, dass die Nasenbohrer-Tests an den Schulen freiwillig seien. Mit der neuen Verordnung ändert sich das: Nach den Osterferien dürfen nur jene Kinder am Präsenzunterricht teilnehmen, die sich testen lassen. Alle anderen Schüler werden wieder in den Fernunterricht geschickt und mit einem „schlechteren“ Unterricht bestraft und benachteiligt. Dadurch wird von der Landesregierung und der Landesschuldirektorin ein Zwei-Klassen-Bildungssystem geschaffen.
„Ein derartiges diskriminierendes und diktatorisches Vorgehen ist inakzeptabel“, so Atz Tammerle. „Viel mehr sollte die Wahlfreiheit zwischen Präsenz- und Fernunterricht ohne Zwangs-Test und die bestmögliche Vermittlung von Unterrichtsstoff im Mittelpunkt stehen.“
Die Süd-Tiroler Freiheit hat umgehend eine Anfrage im Landtag eingereicht und will von der Landesregierung wissen, auf welchen wissenschaftlichen und gesetzlichen Quellen und Dokumentationen diese Vorschrift und derartige Maßnahmen basieren. Außerdem wird die Bewegung dieses Thema mit einem Antrag im Landtag zur Diskussion bringen.
L.-Abg. Myriam Atz Tammerle, Süd-Tiroler Freiheit.