Pulswärmer, so wurden die Handschellen von den politischen Häftlingen verächtlich genannt, sind auf dem neuen Plakat abgebildet, das die Ausstellung über den Freiheitskampf der sechziger Jahre bewirbt. Das Original kann in einer Vitrine in Bozen, Laubengase 9, in der Ausstellung „BAS-Opfer für die Freiheit“ angeschaut werden.
Die Handschellen erhielt der Freiheitskämpfer Hans Stieler von einem pensionierten Carabinieri in den achziger Jahren geschenkt.
Stieler erinnerte sich beim Zeigen der Handschellen oft daran, dass es auch bei den damaligen Carabinieri menschliche und nationalistische Staatsdiener gab.
So verschraubten einige Beamte die Fesseln, die ein Häftling manchmal stundenlang auf dem Weg zu den Gerichtssälen und Kerkern tragen musste, so fest, dass sie Schmerzen verursachten. Häftlinge berichten sogar von Blutunterbrechungen durch den Druck der Eisen.
Andere Carabinieri zogen sie nur soweit an, um ein Abstreifen unmöglich zu machen.
Es gab in den sechziger Jahren mehr als 400 oft wahllos Verhaftete, Feuerwehrleute, SVP-Ortsobleute, Obmänner von Vereinen und Verbänden und vor allem Schützen. Viele von ihnen mussten diese Handschellen tragen, so Roland Lang, Obmann des Vereines Südtiroler Geschichte.
Die Ausstellung „BAS-Opfer für die Freiheit“ in Bozen, Laubengasse 9, ist von Dienstag bis Samstag von 10 -12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt frei!
Roland Lang
Obmann des Vereines Südtiroler Geschichte