Es jährt sich zum 60. Jahr, dass die Freiheitskämpfer von den Carabinieri in Brixen brutal gefoltert wurden.
Besonders grausam waren die Folterungen in Brixen. Der junge Familienvater Anton Gostner machte die Carabinieri ausdrücklich auf seine Herzerkrankung aufmerksam, was diese jedoch nicht davor zurückschreckte, ihn dennoch brutal zu misshandeln. Er durfte jedoch seine Kinder zu sich in die Kaserne rufen lassen, um sich von der Familie zu verabschieden „da er hier nicht mehr lebend herauskommen werde“. Effektiv waren die Folgen seiner Misshandlungen so schwerwiegend, dass er im Bozner Gefängnis einen Herzanfall erlitt. Selbst als er schon im Sterben lag, verweigerte man ihm noch medizinische Behandlung ─ kurz darauf war er tot. Auch sein Bruder Engelbert Gostner wurde in Brixen so brutal gefoltert, dass dessen Frau im gegenüber liegenden Hotel Elephant die Schreie ihres Mannes hören konnte.
Bis heute wurden die Täter der Folterungen nicht bestraft, sie wurden gar für ihre Taten belohnt. Leider findet man auch in Brixen bis heute keine Gedenktafel hierzu wieder. Dieser Beschlussantrag soll gegen das Vergessen der Verbrechen an den Freiheitskämpfern und weiteren Opfern dienen, damit jeder Bürger und jeder Gast auch über die Taten informiert wird.
Dies vorausgeschickt, beschließt der Gemeinderat
Eine Tafel oder Ähnliches zum Gedenken an die Opfer der Folterungen der 60er Jahre am Gebäude der Carabinierikaserne oder in unmittelbarer Nähe zu diesem anzubringen, um über die brutalen Geschehnisse zu informieren und zu sensibilisieren.Der Fraktionssprecher der Süd-Tiroler Freiheit
Stefan Unterberger