Im Jahr 2032 soll der Brennerbasistunnel (vielleicht) fertig sein. Was sicher nicht fertig sein werden, sind die Zulaufstrecken. Eintragung in die Bauleitpläne, Trassenverlauf, Finanzierung: alles vage! Die Süd-Tiroler Freiheit Unterland/Überetsch hat mehrmals im Landtag nachgehakt. Neuste Aussage der Landesregierung: Die EU-Kommission sei am Zug.
„Die Landesregierung hat in der Vergangenheit betont, dass eine Eintragung der Trassen in die jeweiligen Bauleitpläne in den Unterlandler Gemeinden von Amts wegen erfolgen würde, sollten die Gemeinden nicht von selbst tätig werden. Fast fünf Jahre sind seither vergangen“, blickt Stefan Zelger von der Bezirksgruppe zurück.
Auf Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit ließ Landeshauptmann Kompatscher im März dieses Jahres wissen, dass es zur Eintragung der Trasse die aktuellen Zugzahlen brauche, die mittels einer internationalen Studie erhoben werden müssten. Laut dem Leiter der BBT-Beobachtungsstelle, Martin Ausserdorfer, hätten die aktualisierten Zahlen bis Jahresmitte vorliegen sollen: „Bis zum Sommer werden wir – und das ist meine Aufgabe – die neuen Zugzahlen vorlegen können“, meinte er damals.
Die Studie sei fertig und es brauche nun von der EU-Kommission die „finale Freigabe“, antwortete der Landeshauptmann auf die jüngste Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit im Landtag. Erst nach dieser Freigabe könnten weitere Schritte erfolgen, schreibt Kompatscher. Wann das sein wird, geht aus der Antwort nicht hervor.
Die Süd-Tiroler Freiheit wird die Entwicklung auch weiterhin kritisch beobachten und gegebenenfalls intervenieren: „Wertvolle Jahre sind verstrichen, Landesräte gekommen und gegangen, passiert ist wenig. Gleichzeitig hat man es versäumt, die bestehende Bahnstrecke zu modernisieren und das Rollmaterial zu erneuern. Wir fordern energische und zeitnahe Schritte, sonst werden wir im Unterland buchstäblich überrollt werden“, betont Zelger abschließend.
Stefan Zelger, Mitglied der Bezirksgruppe Unterland/Überetsch.